Hallo an euch alle, mein Lesemonat August geht so hin und her. Erst habe ich zwei Bücher gelesen, deren Verfilmungen wir in unserem Sommerkino gezeigt haben. Dann kam noch ein anderes Buch dazwischen und dann habe ich endlich eines der für August geplanten Bücher gelesen - Erebus von Michael Palin. Das Buch habe ich inzwischen auch zu Ende gelesen - länger hat es gedauert, weil ich immer auch Notizen gemacht habe. Dann ist mir noch ein Buch dazwischengekommen, dazu weiter unten. Das Buch von Michael Palin ist eigentlich gut geeignet, um es in einer Zeit aufeinanderfolgender Hitzetage zu lesen. Denn es behandelt die Entdeckungsfahrten zur Antarktis und der Arktis, genauer gesagt, der Nordwestpassage. Und da ist Eis ein großes Thema. Spannend ist die Perspektive, die Palin wählt - er schreibt die Geschichte eines Schiffes, der Erebus, und des Partnerschiffes, der Terror. Beide Schiffe sind im 19. Jahrhundert unter der Leitung von James Clark Ross bei einer Reise in die Antarktis zum Einsatz gekommen - vieles ist Thema: der Alltag auf den Schiffen, die Wissenschaftlichen Erkenntnisse (damals wusste man noch nicht mal, dass die Antarktis ein Kontinent ist. Der Nachweis wurde bei dieser Expedition erbracht. Thema ist der Kolonialismus, das Verschleppen von Pflanzen, das Aussetzen von Tieren, Nutztieren. Der Umgang mit der indigenen Bevölkerung. Der andere Umgang mit der Natur, ohne jeglichen Umweltschutz. Wir tragen jetzt ja die Folgen. Das ist alles sehr interessant zu lesen. Die zweite große Expedition dieser beiden Schiffe war dann unter der Leitung von John Franklin, der Mitte des 19. Jahrhunderts die Durchfahrt durch die Nordwestpassage schaffen sollte. Das endete tragisch. Die Schiffe wurden im Eis eingeschlossen, die Männer auf den Schiffen (vielleicht waren auch Frauen dabei) wurden bei Suchexpeditionen nicht gefunden. Interessant ist dabei immer wieder die Rolle der Frau von John Franklin. Franklin geht den Spuren nach, die bis jetzt bekannt sind. Die beiden Schiffe wurden übrigens erst vor ein paar Jahren gefunden - die Erebus 2014 und die Terror 2016. National Geographic vom August 2023 widmet sich auch diesem Thema. Wer sich für diese Entdeckungsfahrten interessiert, wird sich für dieses Buch interessieren.
Soweit zu diesem Buch. Dann hat in Kitzbühel Hahnenkamm eine Lesung stattgefunden - Claudia Hamm, die Übersetzerin der Bücher von Emmanuel Carrère, hat begleitet an der Harfe durch Edith Gasteiger aus dem Buch Yoga von Emmanuel Carrère gelesen. Tirol bietet Überraschendes - danke an die Frau meines Cousins, die diese Lesung organisiert hat. So bin ich mal auf diesen Autor gestoßen. Erst dachte ich Yoga, was soll ich damit? Dann steckt da aber so viel mehr darin - Wie geht Carrère mit Yoga um? Was bedeutet es für ihn, was nicht? Sein Umgang mit seiner Erkrankung, sein Schreiben. Die Auswirkungen des Attentats auf Charlie Hebdo und dann die “Flüchtlingskrise” auf den griechischen Inseln Lesbos und Leros. Da wurde das Buch dann interessant, obwohl ich keinen Bezug zu Yoga habe.
Das Buch Dunkelblum von Eva Menasse habe ich daher erst vor kurzem zu lesen begonnen. Es ist beeindruckend, ich werde euch noch erzählen. Eventuell werde ich erst im September fertig. Mal schauen.
Liebe Grüße aus Tirol