Einen wunderbaren guten Morgen zusammen
Endlich ist Freitag und wir dürfen über den zweiten Abschnitt von «Cleopatra und Frankenstein» reden.
Für alle, die noch nicht soweit sind, habe ich meine Eindrücke, Fragen etc. versteckt. Wenn ihr auf “Details” klickt, sollte sich das entsprechende Textfeld öffnen. Nutzung auf eigene Gefahr ☺
Ich bin völlig versunken in den Roman und wurde gleichzeitig immer wieder von der Handlung überrascht, habe gelacht, mitgefiebert, ungläubig auf das Gelesene gestarrt und war das eine Mal mehr als froh, als Anders’ Restaurantbesuch endlich vorbei war.
Wie ist es euch ergangen? Habt ihr Sugar Glider auch gleich gegoogelt? (In der Schweiz dürfen sie übrigens als Haustier gehalten werden, es müssen nur mindestens zwei sein ;-))
Mellors verleiht ihren Hauptfiguren nun mehr Tiefe, hatte ich den Eindruck. Sie schaut hinter die Fassaden und beschreibt, was wir möglicherweise schon geahnt haben: Wie sich Cleos Depression auswirkt und dass Frank ein Alkoholproblem hat. Beides schwierige Themen, die aber realistisch dargestellt sind oder was meint ihr?
«Wie lernte man zu leben? Glücklich zu sein?», fragt sich Cleo auf S. 304. Es sind so kleine Stellen, über die ich, wenn ich Pech habe, so schnell drüber lese, und die mir aber andererseits so gut gefallen. Habt ihr eine Antwort auf Cleos Fragen? Oder wird Mellors uns noch Antworten liefern?
Von wem, denkt ihr, redet Cleo, wenn sie auf S. 296 sagt, sie liebe einen anderen? «[…] Scham, weil sie einen anderen liebte, Scham, weil sie Trost bei Anders gesucht hatte, […]» Auf die Auflösung bin ich noch sehr gespannt, denn so viele Kandidaten wurden uns ja, eigentlich, nicht vorgestellt.
Zoe hatte in diesem Teil leider gar keinen Auftritt, dafür haben wir Santiago näher kennengelernt. Mir gefallen die Perspektivwechsel und der vielfältige Blick, der sich so auf das Leben bietet, enorm gut. Wie ging es euch damit in diesem Teil? Gäbe es eine Perspektive, auf die ihr hättet verzichten können oder von der ihr gerne mehr erfahren hättet?
Wie fandet ihr den Wechsel in der Erzählperspektive vom allwissenden Erzähler hin zur Ich-Erzählerin Eleonor? Wie fandet ihr ihre Art zu erzählen? Die Momentaufnahmen, einzelnen Gedanken oder Sätze, scheinbar zusammenhangslos, sich dann aber zu einem Bild von ihr formend? Und warum, denkt ihr, sieht sie dauernd tote Tiere irgendwo? (Und erfahren wir noch, was genau in Kalifornien passiert ist?)
Gab es Sätze, die euch besonders aufgefallen sind? Und wenn ja, warum?
Bei mir waren es einige von Eleonor, zum Beispiel dieser hier: «Candi hat ein Baby auf dem Arm und zwei weitere Kinder, die sich an ihre Beine klammern. Ich habe einen extragroßen Sack Vogelfutter für meine Mutter auf dem Arm.» S. 204 Die Gegenüberstellung und der daraus resultierende, trockene Humor gefallen mir daran so gut.
Jetzt freue ich mich auf eure Eindrücke und wünsche euch ein schönes Wochenende.
Liebe Grüsse,
Kathrin