Für Mai habe ich einmal das Buch von Saša Stanišíć ausgewählt Wie der Soldat das Grammofon reparierte. Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien ist derzeit auch in den Medien Thema, es ist ja doch über 30 Jahre her, dass die Kriege begonnen haben. Die Hintergrundgeschichte des Krieges und des Völkermordes sind schon kein leichtes Thema.
Es hat etwas gedauert, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Trotz der geographischen Nähe ist mir vieles doch fremd und ich weiß nicht über alles Bescheid. Grund genug mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Buch ist aus der Sicht des kleinen Aleksandar geschrieben, der in Višegrad aufwächst. Er erzählt Geschichten von seiner Familie, seinen Großeltern, seinen Eltern und den Familienfeiern. Einer seiner Großväter stand hinter Tito und seine Begeisterung übertrug sich auf den kleinen Aleksandar. Aleksandar berichtet auch von seinen Freunden, vom Fischen in der Drina.
Dann berichtet er vom Krieg, wie ein Kind ihn wahrgenommen hat, vom Leben im Keller mit mehreren Familien. Von den anderen Kindern, vor allem von Asija, mit dem arabischen Namen. Aleksandar berichtet von der Flucht seiner Familie nach Essen in Deutschland. Vom Leben dort, auch nachdem seine Eltern nach Amerika zogen und er selbst die Schule in Deutschland abschloss und studierte. Immer wieder hat er Asija geschrieben, aber keine Antwort erhalten. So machte er sich schließlich auf den Weg nach Sarajewo und Višegrad, er begegnet vielen Menschen aus seiner Vergangenheit - seiner Großmutter, seinem Onkel und seine Urgroßeltern. Und er schreibt Geschichten, Erinnerungen an die Zeit, als alles gut war.
Das Thema ist interessant und vieles hat mir auch gut gefallen. Aber leicht hat es mir das Buch nicht gemacht, hinein zu finden.
Leichter hat es mir Charlie Mackesy gemacht mit seinen Büchern Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd und die Ausgabe zum Film Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd. Eine bewegte Geschichte Es sind schöne Geschichten mit wunderschönen Bildern und ja, Weisheiten zum Leben, kann man das wohl nennen. Das Film zum Buch hat eine Handlung, es erzählt mehr eine Geschichte als das andere Buch. Zufällig bin ich durch den Film auf das Buch gestoßen. Es sind Bücher zum immer wieder hineinsehen und merken, was im Leben wichtig ist - sich gegenseitig respektieren und die Liebe.
Das ist jetzt länger geworden. Einen schönen weiteren Lesemonat wünsche ich euch allen noch.