Hallo zusammen - ich bin neu bei Book-circle und habe schon den ersten Fehler gemacht. Ich hatte nicht gesehen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Ich hätte mich sicher nicht angemeldet.. ja nun, jetzt habe ich das Buch und habe jetzt auch die ersten 90 Seiten gelesen und bin enttäuscht…
Aufgrund der Inhaltsangabe erwartete ich eine spannende Geschichte - die beschriebene Konstellation weckte in mir Erwartungen: Ein ungerecht Verschmähter, Abgewieser etc. macht seine berechtigte Rache. Eigentlich ein gutes Grundkonstrukt, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Leider hielt die Geschichte meinen Erwartungen nicht stand. Ich erwartete eine Beschreibung dieser allerbeste-Freunde-Gruppe: Warum sie allerbeste Freunde sind, was waren Ereignisse in der Vergangenheit, die zu diesem Eindruck bei Jan führen konnten. Wann, warum, wo wurde er ausgeschlossen? So bleibt alles ziemlich wage in der Luft - oder kommnt da noch was? Wenn ja -vermutlich zu spät. Als Beleg dafür, dass Jan ein Nerd ist, wird die Maus angeführt und das Cello. M.E. völlig ungenügend. Dies kann heute beides durchaus als cool gelten. Warum will Jan also Rache nehmen? Kein nachvollziehbarer Grund, wurde bisher geliefert. Oder soll das etwa der Plot sein; er macht dies ohne nachvollziehbaren Grund; überzeugt mich auch nicht. Auf den ersten 80 Seiten würde ich auch mal was Spannendes der Überwachungskameras erwarten - doch bisher kaum etwas.
Zur Sprache… zunächst bin ich mal froh, um die einfachen Sätze und kein ellenlanges Satz-Nebensatz-Konstruktivitis. Die Sätze sind aber ein wenig abgehakt und so auch die Gedankengänge, die Beschreibungen. Tiefergründige Gedanken - Fehlanzeige. Auch das Präsens störte mich. Ich kam nie in einen Leseflow, dachte eher: was wird jetzt da wieder beschrieben. Muss bspw. beschrieben werden, wo überall die Kameras unter welchen Umständen angebracht wurden. Muss die ganze Maus-Geschichte hinein?
Die Beschreibung der Charaktere ist mir bisher zu grob. Es wird zu wenig ersichtlich, warum, wer, so oder so handelt. Man wird einfach in Szenen hineingerissen, die halt so sind - aber ohne feinfühliges Hineinführen.
Fazit: ich bin mit meinen 55 Jahren wahrlich zu alt für ein Jugendbuch. Da die Sprache sehr einfach ist, wird es nicht zu anstrengend, es dann fertig zu lesen.