Auch bei diesem Buch von Celeste Ng bin ich schnell in der Geschichte drin und fasziniert von der detaillierten Bildsprache.
Wie traurig ist doch das Leben von Vater und Sohn in dieser beschrieben Welt, in der man nur noch so sein darf, wie die Regierung es billigt. Kein eigenes Gedankengut und schon gar kein fremdartiges. Bücher die verbannt werden und Bibliotheken die ausgeräumt wurden. Kinder die den Eltern weggenommen werden, weil sie ungeeignet scheinen und Menschen die ihre Mitmenschen kontrollieren und anschwärzen. Was für eine entsetzliche Vorstellung, die leider in vielen Ländern traurige Realität ist .
Mich berührt es zutiefst, wie Bird die verdrängten Erinnerungen an seine Mutter wieder wachrütteln will und verzweifelt sucht , was er verloren hat,…ein behütetes Zuhause, eine Mutter die ihm Geschichten erzählt, mit ihm spielt, mit ihm lacht und ihn tröstet wenn er krank oder traurig ist.
Und ich verstehe auch den Vater, der mit aller Kraft versucht seinen Sohn zu schützen, dem man seine Andersartigkeit ansieht. Der Mann , der seine Frau verleugnen muss, um weiter leben zu können und nicht auch ins Visier der Behörde zu geraten. Der Angst haben muss, dass man auch ihm den einzigen Sohn entreisst .
Die Frage kommt auf, ob es ok ist, dass die Mutter ihren eigenen Sohn verlässt , um anderen Kindern zu helfen .