Hinke beim Lesen noch ein wenig hinterher, habe es aber mittlerweile immerhin bis zur Hälfte des Buches geschafft.
Aufgrund des Titels hatte ich erwartet, dass die Geschichte in einem ganz anderen Umfeld und nicht in Frankreich spielt. Den Bezug zum Lied hatte ich offenbar grosszügig überlesen und erst durch die Hinweise der anderen Teilnehmer der Leserunde entdeckt. Auch den Bezug zum «Neuanfang in der Mitte des Lebens» vermisse ich bisher noch. Bis jetzt scheint die Geschichte mehr in der Vergangenheit, als in der Gegenwart zu spielen. Die vielen Rückblenden sind für mich nicht störend. Im Gegensatz zum Buch, welches ich direkt vor Connemara gelesen habe, geben die Rückblenden einen zusammenhängenden Rückblick auf die Vergangenheit von Hélène und Christophe, und es ist für mich einfach, mich bei den Szenenwechseln von einem zum nächsten Kapitel wieder zurechtzufinden. Etwas mühsam sind die teilweise sehr detaillierten Beschreibungen von nebensächlichen Szenen, die für den Verlauf der Geschichte nicht wirklich relevant zu sein scheinen.
Wie einigen anderen Teilnehmern der Leserunde ist mir Hélène nicht besonders sympathisch. Das liegt wohl vor allem daran, dass sie den Eindruck vermittelt, weder ihre Eltern, noch ihren Mann oder ihre Kinder besonders zu mögen. So setzt sie alles daran, ihre Ferien nicht mit ihren Eltern, sondern mit Charlotte und ihren Eltern zu verbringen. Und als sie von ihrer älteren Tochter Clara um Unterstützung beim Lernen eines Gedichts für die Schule gebeten wird, bringt Hélène nicht die erforderliche Geduld auf und lässt ihre Tochter weinend zurück. In dieser Beziehung macht Christophe einen sympathischeren Eindruck und setzt sich sehr für seinen Sohn Gabriel ein, als dieser in der Schule von einem anderen Kind geschlagen wird.
Auch ihre Arbeit scheint Hélène nicht besonders zu mögen. Ihre Studienwahl hatte sie offenbar hauptsächlich aus Prestigegründen getroffen und nicht, weil sie von ihren Aufgaben in der Consultant Firma fasziniert ist. Es scheint ihr hauptsächlich darum zu gehen, sich und anderen ihre Fähigkeiten zu beweisen. Dass es oft so ist, dass man sich im Haifischbecken behaupten muss, ist nicht nur in Hélènes beruflichem Umfeld, sondern in vielen anderen Branchen auch der Fall. Mit ihrer Strategie - nur sie kennt die einzig richtige Lösung und alle anderen haben keine Ahnung - kann ich mich nicht identifizieren, da ich selbst versuche, mit allen Beteiligten gemeinsam die beste Lösung zu finden, resp. meine Entscheide so zu erklären, dass diese von allen nachvollzogen werden können.
Nun bin ich gespannt, wie die Geschichte weitergeht und ob sich Hélène am Ende des Buchs ein bisschen besser mag, als dies bisher der Fall zu sein scheint.