Fanny
Ich wage nun den Anfang, da ich später leider keine Zeit mehr habe für einen Eintrag:
Bisher habe ich den Zugang zu diesem Buch noch nicht so richtig gefunden, aber ich denke dies ist den permanenten Szenewechseln geschuldet. Ich bin deshalb noch unentschlossen, wie ich das Buch finde.
Als langjährige Mitarbeiterin eines Grosskonzerns kann ich die Szenen rund um Hélénes Arbeitstätigkeit sehr gut nachvollziehen. Bereits auf Seite 14 musste ich beim nachfolgenden Satz schmunzeln: “Wenn jemand die Wörter «Workflow», «Kick-off» oder «committen» benutzte, verspürte sie einen Ekel.” Auch die in Kapitel 7 beschriebene andauernde Umstrukturierung der Organisationsstruktur in einzelnen Betrieben und ihr Vorgehen mit dem bewussten Einbau eines Fehlers in ihrer Präsentation um den «Wolf» zu identifizieren, fand ich spannend.
Einige Personen und Begriffe, die wohl sehr auf Frankreich bezogen sind, kannte ich nicht. Teilweise wählen wohl aber auch die Übersetzerin/der Übersetzer etwas spezielle Worte. Ich bin beispielsweise über das Wort «Sprech» in “Wofür sollten diese ganzen Excel-Tabellen, diese endlosen Meetings und dieser Sprech gut sein?” (ebenfalls S.14) gestolpert. Zuerst dachte ich an einen Rechtschreibfehler, beim Nachschlagen des Wortes ergab sich aber die Bedeutung «Jargon, Sondersprache/Kauderwelsch/Szenesprache».
Was ich mich bereits ziemlich zu Beginn des Buches gefragt habe: Was bedeutet wohl der Titel «Connemara»? Der Bezug zum Lied von Michel Sardou «Les Lacs du Connemara» hat sich dann in Kapitel 2 bereits gezeigt. Michel Sardou bezieht sich in diesem Lied auf die Beschreibung von Heide- und Moorlandschaften in der Grafschaft Connemara. Eine Region im Westen Irlands, die er selbst aber nie besucht hat. Ich habe mir das Lied angehört. Mit einer Dudelsack ähnlichen Untermalung und dem Text erinnert es tatsächlich an Irland. Der Text handelt anscheinend von einer irischen Ehe mit dem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken im Hintergrund. Ob mir das Anhören des Liedes nun geholfen hat, kann ich momentan noch nicht beurteilen, aber ich handhabe das immer so, wenn sich ein Bezug zu einem Lied aus dem Text ergibt. Ich denke jeweils, dass man sich durch die Musik besser in die Stimmung des Autors/der Autorin versetzen kann.