Die Passage nach Maskat ist ein spannender Unterhaltungsroman. Man wird zum Weiterlesen animiert, um des Rätsels Lösung zu erfahren. Dabei benutzt Rademacher viele Funten, kleine Hinweise, die im Nichts verlaufen und gar nicht mehr relevant sind Bus zum Ende. Die Beschreibung der Landschaft und des Schiffes sind sehr ausführlich und sehr bildlich dargestellt, dafür mangelt es jedoch an einigen Stellen an Logik, Plausibilität und am Beenden einiger Handlungsstränge.
Das Ende hat mir viel zu schnell zu viele Offenbarungen von Protagonisten,die eigentlich narzistisch,streng und “böse” sind. Der zurückhaltende, und v.a. traumatisierte, Jung wird plötzlich zur mutigen und draufgängerischen Spürnase,um seine Frau zu suchen,die er eigentlich gar nicht mehr liebt. Der mir liebste Charakter ist nicht Jung oder Fanny, sondern der eigentlich gefährlichste Charakter auf dem Schiff. Der Geldeintreiber und Schläger. Er wird mit ungewöhnlich sanften Eigenschaften beschrieben, der gute Kumpel zum Pferde stehlen. Sein Ableben fand ich wirklich sehr traurig.
Fazit: Für mich ist das Buch ein Spinnennetz aus Handlungen, die irgendwie nicht zusammen passen,aber doch zusammen passen müssen. Kein Krimi,sondern eine seichte Lektüre, fast schon Liebesroman, natürlich mit happy end. Leben und Leben lassen, scheint das Motto am Ende zu sein…aber wer so viele Verbindungen hat wie Rosterg und die Lady,der findet sicher auch Jung und bringt ihn zum Schweigen, um ungestört weiter Geschäfte machen zu können.