Für mich war vieles vorhersehbar, je mehr Details zutage traten - aber nichts desto Trotz kurzweilig zu lesen, bis zum Ende. Bei Dora fragte ich mich immer nach dem Motiv der Familie Rosterg, weshalb sie ein Interesse daran haben, sie verschwinden zu lassen. Deshalb kam nach und nach die Frage auf, ob es nicht sein könnte, dass Dora selbst untergetaucht ist? Am Anfang des Buchs, als Jung in den Bauch des Schiffs hinabstieg, um das Verladen der Koffer zu überwachen, fiel mir auf, dass er tief unten im Schiff an einem eingerichteten Raum vorbeikam. Warum sucht er nicht dort nach Dora anstatt oben auf allen Decks?
Bei Lady Westmacott hatte ich bald einmal den Verdacht, dass sie als Apothekerin bestimmt Drogen verkauft und irgendwie in die Geschäfte der Familie Rosterg verwickelt sein muss. Aber wie, verrate ich natürlich nicht.
Weiters ist mir aufgefallen, dass die Berliner Illustrirte ohne “ie” geschrieben ist. Kurz gegoogelt: Es gibt einen Wikipedia-Artikel zur Berliner Illustrirten Zeitung - schrieb sich tatsächlich so. ;-)
Der Ausflug ins Tal der Könige, wo sie Carter trafen, ist zwar nur ein Nebenschauplatz. Aber wie von anderen bereits angemerkt, ist es etwas enttäuschend, dass er kurz angebunden und genervt einfach verschwindet und man nicht etwas mehr über seine Ausgrabungen erfährt.
Und zu guter Letzt finde ich den Schlägertyp Maxe, der ein Auge auf die Rostergs richtet, irgendwie sympatisch, weil er sowas wie Respekt vor dem Herrn Lichtbildner hat, der es “faustdick hinter den Ohren hat”, wie er die Kamera in den Gerichtsprozess schmuggelte.