marysfavouritebooks Ja vielleicht liegt es auch daran, dass ich kaum Thriller lese und mit deren Topi nicht so vertraut bin. Nur mir der Figur von Nora Gülsen alias “Duracell” wird wieder eine Person eingeführt die diesem negativen Klischee leider wieder entspricht. (Ich gehe davon aus, dass es Nora Gülşen heissen müsste - damit spreche ich ein anderes, sehr leidliches Thema an, was aber summa summarum in denselben Pot gehört).
Dabei wird von einer zweiten resp. dritten Generation mit ‘Migrationshintergrund’ einerseits erwartet, dass sie sich angepasst hat, wenn sie aber zu über-angepasst ist (was auch immer das bedeuten mag) ist’s auch wieder nicht recht und wird als angebiedert denunziert (siehe Reaktion auf Hamid). Mit dieser Figur von Gülşen wird endlich eine Frau eingeführt, die weder Opfer noch Ehe-Frau, Liebhaberin, Tochter, Mutter etc. des Protagonisten ist, die vielleicht auch etwas zur Handlung beiträgt; leider wird aber mit ‘Duracell’ ein Bild einer Karrieristin gezeichnet (vgl. ’aalglatten Hamid). Not amused. Ich lese mal darüber hinweg und bin mal gespannt, ob sich dieser Eindruck durch das ganze Buch durchzieht und verhärtet.
BTW: Natürlich bekommen auch andere ihr ‘Fett’ weg, was mich z.T. auch sehr amüsiert. Diese Vetternwirtschaft, Eine-Hand-wäscht-die-andere und Intrigen bedienen jegliche Stereotypen; ich gebe zu, manchmal lese auch ich einfach über die vielen Namen hinweg, wer nun wen und mit wem…und in welcher Position….; aber ein Gefühl für diesen Filz wird auch so übermittelt. Amüsant diese Passage in ‘Anwalts-Deutsch’ (S.135): Ein Hoch auf die Selbst-Ironie! Lese gerne weiter, denn der Mord ist ja noch nicht vollbracht - wenn auch sehr absehbar…😉