…gestern glaubte ich, mit 56 Seiten ein kleines Buch gelesen zu haben… 🙈 - als ich es rezensieren wollte, stand bei der Seitenzahl 477 🙊!!! Ich hatte mich beim E-Book schon gewundert, dass es nur ein einziges Kapitel gab - irgendetwas ging wohl schief bei der Onleihe - da das Cover blau ist, kann ich die vollständige Version im Juli noch lesen 🐵. - Trotzdem hier das Feedback zu meinem vermeintlichen 56-Seitenbuch:
Norman Doidge: Wie das Gehirn heilt. - Es führt in das faszinierende Gebiet der Neuroplastizität ein und zeigt Möglichkeiten auf, wie mit ihr Krankheiten/Krankheitsbilder geheilt werden können, bei denen das Gehirn eine zentrale Rolle spielt; bspws. das Schmerzsyndrom. Bei diesem hat sich die Schmerzmeldung quasi verselbständigt, so dass die Neuronen nonstop feuern - ein besonderer Fall sind dabei die sog. Phantomschmerzen, wo einem ein amputiertes Glied nachwievor schmerzt. Im ersten Kapitel stellt Doidge die Methode von Dr. Moskowitz vor, der mit Imagination arbeitet. Dabei wird quasi das ausufernd feuernde Hirnareal neu kartiert und so das feuernde Schmerzfeld zurück gedämmt, bis die Fehlmeldung/aktion gelöscht ist.
In der Tat ist es ein ‘Wundermittel’ - aber EBEN KEIN Zaubermittel. Wer sich darauf einlässt, muss bereits sein, intensiv zu üben OHNE schnelle Erfolge. Ja, es mag sein, dass sich in den ersten paar Woch nichts ändert oder höchstens punktuell und minimal. Das ist auch einer der Haken für viele Schmerzpatienten. Gleichzeitig sollten nämlich die Schmerzmittel reduziert werden, da diese das Gehirn zu ‘lauterem’ Feuern veranlassen, damit es sich wieder deutlicher bemerkbar machen kann, was zur Abschwächung des Medikamentes und gleichzeitig zu sensibleren Reaktionen führt.
Da ich selber vor ~ 12 Jahren eine Spiegeltherapie hatte, die sich die Neuroplastizität ebenfalls zunutze machte, um das Jahrzehnte dauernde Schmerzsyndrom zu löschen, war es für mich eine spannende Lektüre. Und ich staune noch heute, dass ich nicht nur schmerzfrei geworden (und geblieben) bin, sondern ebenso, dass ein nicht mehr ansteuerbares Glied im Hirnareal wieder ‘geweckt’ wurde und ich meine Hand seither normal gebrauchen kann!
Sobald ich also an die vollständige, BLAUE Ausgabe komme, werde ich sicher auch die andern Kapitel noch lesen.
Weiters beendet habe ich den Krimi von Agatha Christie: Auch Pünktlichkeit kann töten. Eine sehr kompakte Lektüre von 80 Seiten - ähnlich gebaut wie der ‘Mord im Orientexpress’. Auch hier gerät Poirot in eine illustre Gesellschaft - zu der er per Telegramm vom Hausherrn, der ihn in einem Brief zuvor schon gewarnt hatte, aufgeboten wurde. Als sich die Gesellschaft zum Nachtessen begeben sollte, fehlt just der penibel pünktliche Hausherr. Gervase Chevenix-Gore wird kurz darauf erschossen in seinem verschlossenen Arbeitszimmer gefunden. - Alles in allem ein klarer Fall: Selbstmord - womit sich Poirot nicht zufrieden gibt. Nach Befragung sämtlicher Protagonisten, einer Nacht Schlaf und einer morgendlichen Inspektion auch des Gartens hat er bereits die Lösung - ruft alle zusammen und unterbreitet seine These - allerdings mit dem falschen Täter… wobei auch das seine Absicht war, um…..
Das einzige Minus ist: man müsste das eher SEHEN, denn lesen, damit man sich wirklich von allem ein Bild machen könnte - denn Poirot schaut genau und gleicht ab mit dem, was er hört - und nimmt die minimsten Nuancen in den Abweichungen war - spannend gemacht!
Da es sich bei dem TB um eine Fallfolge handelt, gibt es auf den folgenden (bloss!) 60 deren 5 weitere Poirot-Fälle - bin gespannt, was mich dort noch erwartet.
- übrigens ist es ein vergriffenes Buch, das ich aus einem Telefonkabinenbücherschrank mitlaufen liess. Wie ich im Shop sah, gibt es von meinem gelesenen Fall ein Hörbuch.
Allen, die meinen ‘Bandwurm’ bis hierher gelesen haben 😉 - einen schönen Sonntag Schoma