Als weiteres Buch der Juni-Challenge habe ich Der Erinnerungsfälscher von Abbas Khider gelesen. Dies handelt von Said Al-Wahid, der aus dem Irak nach Deutschland geflohen ist. Als er einen Anruf erhält, dass seine Mutter im Sterben liegt, nimmt er das nächste Flugzeug nach Bagdad, den Reisepass hat er immer dabei, denn als Flüchtling muss er stets damit rechnen, unterwegs grundlos von der Polizei kontrolliert zu werden. Auf der Reise erinnert er sich an die Flucht vor Jahren aus dem Irak über Umwege nach München, wo er mit Schwierigkeiten konfrontiert wird und sich in einer ihm fremden Welt zurechtfinden muss. Auch wie er später mit List in seine Heimat zurückkehrt, denn Flüchtlingen, deren Status er damals noch hatte, ist es nicht gestattet, in den Irak zurückzureisen, dabei entscheidet er, entgegen seiner bisherigen Überzeugung, dass er nicht mehr in seiner Heimat leben möchte. Zurück in Deutschland beantragt und erhält er den deutschen Pass, verbliebt sich, heiratet, gründet eine Familie und zieht nach Berlin um. Ausserdem schreibt er und steht kurz vor einem grossen Auftritt, wo er sein Werk präsentieren kann. Im Irak angekommen, stellt er fest, dass sein Bruder sich nach all den Jahren verändert hat, auch er hat eine Familie gegründet, und lernt Neffen und Nichten kennen, die er noch gar nie gesehen hatte.
Ein sehr empfehlenswertes Buch!