“Lena hat eine Familie gefunden”
Lalita darf nicht mehr in die Schule; Lena “kauft” sie mit Reis und Geld frei. Obwohl Lena mit diesem “Handel” unglücklich ist, geht sie ihn ein, damit Lalita wieder am Unterricht teilnehmen kann. Lena hat gelernt, ihre Skrupel und Vorurteile beiseite zu schieben. Der Lehrer, Kumar, den Lena engagiert hat, hat ein schweres Erbe, weil er eine “doppelte Herkunft” hat. Er ist aufgewachsen mit Schikanen und dennoch ist er überzeugt, dass Gewalt immer Scheitern bedeutet. Dies ganz im Gegensatz zu Preeti, die sich sowohl in ihren Aussagen wie auch in der Verteidigung hoch emotional und angriffig ist.
Lena tut sich nach wie vor schwer, ist von Selbstzweifeln geplagt und ist “im Leben danach” noch nicht angekommen. Als dann eine ihrer Schülerinnen mit 12 Jahren gegen den Willen des Kindes verheiratet wird, versuchen sie zu Dritt, mit Kumar und Preeti, die Eltern zu überzeugen, dass das Mädchen zu jung ist und mit einer Bildung etwas Besseres aus dem Leben und ihrer Familie machen könnte. Erfolglos. Lena begreift, dass die Tradition schlimmer ist als die Armut und das Unbekannte keine Grenzen hat.
Durch den Tod des 12jährigen Mädchens ist die alte Wunde aufgerissen und die Albträume kehren zurück. Lena ist überzeugt, dass sie versagt hat, resp. nichts ändern kann. “Es ist falsch, sich in eine Welt zu wagen, die nicht ihre ist” und entscheidet sich, nach Frankreich zurückzukehren, denn “die Hölle wird nie enden”. Als sie am Tag vor der Abreise Kumar und Preeti darüber informiert, wird Preeti wütend und wirft sie vor, sie sei wie alle andern Ausländer und “jetzt lässt du uns im Stich”. Bereits auf dem Flughafen erhält sie die Nachricht von Kumar, dass auch Lalita verheiratet werden soll. Sie kehrt zurück und mit dem Einsatz der “Roten Brigade” und Kumar rettet sie Lalita.
Die Geschichte endet damit, dass Preeti und Lalita Lena in ihre Mitte aufnehmen - Lena hat eine Familie gefunden. Auch wenn ein paar Fragen nicht beantwortet werden, so hat die Geschichte für mich ein versöhnliches Ende: Lena hat ihren Platz gefunden, ebenso eine Familie und ein erstes Mädchen ist (vorerst?) gerettet.
Danke @Fanny , dass ich diese Hörbuch-Erfahrung machen und die Autorin kennenlernen durfte. Ich bleibe beim eReader oder einem Buch. Aber ich finde es toll, dass Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht (mehr) lesen können, die Möglichkeit des Hörbuchs haben.😊