Hallo zusammen, Herzlich willkommen in unserer Leserunde. Ihr alle seid Teil der Leserunde zum neuen Roman «Tick Tack» von Julia von Lucadou. Eure exklusiven Leseexemplare werdet ihr in den kommenden Tagen per Post erhalten. Schön, seid ihr in der Runde mit dabei! Nächste Woche geht unsere Leserunde los - wie ihr seht, ist das Gespräch hiermit aber bereits geöffnet. Hier könnt ihr euch in der Zwischenzeit schon mal vorstellen, kennenlernen und austauschen. Die ganze Lesegruppe mit allen Mitlesenden seht ihr ganz oben im Gespräch aufgelistet. Unsere digitale Gegenwart – ein hochaktuelles Thema, das im Roman «Tick Tack» aufgegriffen wird. Schliesslich unterhalten wir uns hier ja sogar hier im digitalen Rahmen 😉. Was hat euch an «Tick Tack» und dessen Thematik neugierig gemacht? Lasst es die Runde doch gleich in einem Kommentar wissen. Zum Ablauf der Leserunde: Am kommenden Dienstag, 22. März beginnt unser gemeinsames Lesen. Die Leserunde könnt ihr euch wie ein Buchclub vorstellen – nur, dass wir uns digital hier im Gespräch treffen und austauschen. Wir lesen «Tick Tack» in mehreren Etappen und unterhalten uns hier im Chat schriftlich über unsere Eindrücke, die Charaktere, Themen - und alles was euch zum Gelesenen auf dem Herzen liegt. Hier findet ihr unseren Leseplan: In der ersten Woche, 22.-29. März, lesen und besprechen wir Seiten 11-78. In der zweiten Woche, 29. März - 5. April, lesen und besprechen wir Seiten 79-160. In der dritten Woche, 5.-12. April, lesen und besprechen wir Seiten 163-254. Markiert euch die Abschnitte doch bereits. Falls wir beim Lesen merken, dass wir langsamer oder schneller vorgehen möchten, können wir das auch jederzeit problemlos anpassen. Da wir wahrscheinlich alle ein etwas unterschiedliches Lesetempo haben, beginnen wir mit unserer Diskussion zum gelesenen Abschnitt jeweils ab Freitag der Lesewoche. So vermeiden wir, dass bereits zu Beginn der Woche über Inhalte gesprochen werden, die andere der Runde vielleicht noch nicht gelesen haben. Ab Freitag könnt ihr alle Kommentare und Eindrücke fortlaufend mit der Gruppe teilen, und könnt natürlich jederzeit zum Gespräch dazustossen. Nach dem Wochenende geht es dann mit dem nächsten Leseabschnitt weiter usw. Zum Abschluss der Leserunde werdet ihr eure persönliche Rezension des Buches hier in der Community verfassen. Unser Gespräch findet ihr immer wieder in eurem Profil mit einem Klick auf «Private Gespräche». Wenn ihr in der Zwischenzeit Fragen oder Inputs habt, postet diese doch am besten gleich direkt hier in einem Kommentar ins Gespräch. Ich freue mich auf unseren Austausch! Herzliche Grüsse, Fanny

Juhuuuuiii, ich freue mich, dass ich dabei sein darf und bin gespannt auf unsere Diskussionen! Ich möchte auch gleich die Frage beantworten, weshalb ich mich aufs Lesen dieses Buches freue: Die letzten fünf Jahre habe ich als Sekundarlehrerin gearbeitet und das Thema “Soziale Medien” war ein Dauerbrenner. Die täglichen Gespräche der Teenies drehten sich um Instagram, Tick Tock, InfluencerInnen und um die neusten Trends. Wer nicht mithalten konnte, war out. Und wenn ich mich auf dem Pausenplatz umsah, sah die Mehrheit der Teenies gleich aus - gleiche Schuhe, Hose, Shirt und Frisur. Hauptsache, man schwamm mit dem Strom. Wer sich nicht anpasste, wurde ausgeschlossen. Jo, eine der beiden Hauptpersonen, kämpft gegen den Mainstream. Und das finde ich super und unterstützenswert! Denn gleich wie alle andere zu sein, ist doch langweilig. Darum bin ich gespannt, wie ihm dieser Kampf gelingt und welche Pläne er mit Mette hat.

dada_93 Ich bin froh dabei zu sein! Ist meine zweite Leserunde. Ich habe es ausgewählt, da ich selber ein Teenager bin und gespannt darauf bin, wie dir Schreibweise der Autorin ist und ob sie die “Jugend” genau so rüberbringt wie sie wirklich ist.

ladrodifiori So lässig, dass du ein Teenies bist! Auf dein Feedback zum Buch bin ich sehr gespannt!

Fanny super das freut mich sehr!! Danke liebe Fanny und ich freue mich auf viele schöne virtuelle Gespräche mit euch liebe Bücherwürmer!! 😄

Fanny Hallo zusammen, es freut mich, bei der Leserunde dabei sein zu dürfen! Mich hat vor allem das aktuelle Thema neugierig gemacht. Die digitale Welt ist einerseits spannend und vielleicht vor allem für Jüngere sehr aufregend. Ich bin gespannt, wie die Geschichte um die Protagonistin erzählt wird! 🙂 Liebe Grüsse MJolie

Fanny Schön, das wird eine echte Premiere für mich, freue mich, dabei zu sein. Das Thema klingt reizvoll, Maintstream trifft auf Anti-Mainstream. Schauen wir mal.

Freut mich dabei zu sein! Mein challenge dieses Jahr ist: mehr Bücher in deutscher Sprache & wenn möglich aus Europa zu lesen, da ich die letzten 10 Jahre übermässig viele amerikanische Autoren verschlingt habe. Bin neugierig wie es mir gefallen wird, das Thema klang ganz wenig nach Dave Eggers, obwohl in seinem Roman The Circle die Arbeitskultur der neuen “digital natives” angesprochen wurde. Für Sprachfehler entschuldige ich mich schon jetzt, Deutsch ist Fremdsprache für mich, trotzdem kein Hinderniss an solchen Diskussionen teilzunehmen 🙂.

Hallo miteinander, ich freu mich sehr auf dieses Buch und die Auseinandersetzung mit dem Thema. In den Neunzigerjahren habe ich mich angefangen mit dem Internet zu beschäftigen und habe gelernt Webseiten zu bauen. In dieser Pionierzeit war technisch noch wenig möglich. Die Entwicklung die im Fluss war, hat mich aber stets gefesselt. Irgendwann später kamen dann Google und Facebook. Alles habe ich gleich ausprobiert und mir Gedanken gemacht. Die Grundideen hatten gutes Entwicklungspotenzial. Seither sind aber viele Jahre vergangen, die Entwicklung hat manche unvorhergesehene Wendung genommen. Was mir immer klar war, es wird die Menschen verändern. Heute bin ich pensioniert. Tiktok habe ich nicht ausprobiert. Ich bin sehr gespannt auf die jungen Ansichten zum heutigen Internetgebrauch.

dada_93 Hallo zusammen (: Mir geht es ähnlich. Ich habe auch beruflich mit Jugendlichen zu tun und stelle fest, wie wichtig soziale Medien für sie sind. Es scheint sich beinahe eine Art ‘Parallelgesellschaft’ entwickelt zu haben, eine Welt, in der ganz andere Gesetzmässigkeiten herrschen als im ‘realen Leben’. Von dem Buch erhoffe ich mir eine tiefgehende Reflexion dieses Phänomens.

Auch von meiner Seite nochmals Hallo in die Runde. 😊 Schön von euch zu hören/lesen! Eure Leseexemplare sollten anfangs nächste Woche bei euch eintrudeln - gebt doch gerne kurz Bescheid, sobald ihr euer Buch erhalten habt. Ab Dienstag sollten wir dann startklar fürs gemeinsame Lesen sein. @_Schnee @Aeschiii @Aureliasc @D3bora @erika_ @escapingreality-exe @Gartenfreundin @KathiLPunkt @Mizzo_Murphy @paulaaurora @Sommernacht @Tagine @Nora Habt ihr auch gut in unser Leserunden-Gespräch hier gefunden? Wenn jemand Fragen zur Leserunde hat, einfach melden. 🙂

Leserunde: «Tick Tack»

erika_

auch mein Buch ist heute angekommen

Gartenfreundin

Fanny

Hallo zusammen

das Buch ist heute angekommen. Ich bin gespannt was für eine Welt mir da serviert wird. Wahrscheinlich bin ich die Älteste in dieser Runde. Ich bin nämlich 6fache Grossmutter. Drei der Enkelinnen sind Social Media Alter und ich werde sie befragen, was sie zu diesem Thema zu sagen habe. Ich bin zum 2. Mal in einer Leserunde dabei und ich finde es sehr spannend, andere Meinungen zum gleichen Thema zu erfahren.

monalisa

Buch erhalten und direkt losgelegt. Das kann ja noch heiter werden :-).

KathiLPunkt

Freudig habe ich das Buch heute im Milchkasten entdeckt!

Ich bin gespannt auf das Buch und den Austausch mit euch.

Vom persönlichen und beruflichen Hintergrund her bin ich neugierig auf den Input. Ich gebe unter anderem Seminare zum Thema digital detox in Unternehmen. Da höre ich immer wieder spannende Ansätze und Experimente.

paulaaurora

Fanny

Mein Buch ist auch angekommen und ich bin meeega gespannt!😍

Es kann sein, dass ich nicht mega aktiv bei den Leserunden dabei sein kann, da ich momentan sehr beschäftigt bin. Aber ich versuche zumindest jedes Mal kurz vorbei zu schauen!

Fanny

Hallo ihr Lieben! Haben nun alle ihr Leseexemplar erhalten? Falls jemand sein/ihr Buch noch nicht hat, gerne melden - sonst würde ich vorschlagen, kann unsere Leserunde ab heute offiziell starten. 🙂

Ich freu mich sehr auf den Austausch mit euch - und finde, wir sind eine spannende Zusammensetzung von Leser:innen in dieser Runde. Schon nur die verschiedenen Ansätze, weshalb ihr interessiert am Buch seid - berufliche Hintergründe, eigene Auseinandersetzung mit dem Thema Social Media usw. Da werden viele verschiedene und anregende Inputs und Eindrücke zusammenkommen.

Start erste Lesewoche:

In dieser Woche lesen und besprechen wir Seiten 11-78. Ein relativ kurzer Abschnitt zum Einstieg - aber diejenigen, die bereits etwas reingelesen haben, haben bestimmt auch gemerkt, dass die Geschichte dicht geschrieben ist und eine Menge Diskussionsansätze bietet. Ab Freitag dieser Woche kann die Diskussion zu diesem ersten Abschnitt dann losgehen.

Eine Frage, die ich zu diesem Zeitpunkt jeweils auch gerne in die Runde werfe: Welchen Eindruck macht das Buchcover von “Tick Tack” auf euch? Ist die Gestaltung eines Covers wichtig für euch; ist es etwas, auf das ihr euch achtet?

Sorina

Fanny Mein Milchkasten ist immer noch leer, vielleicht kommt das Buch erst morgen zu mir 😁

Aureliasc

Fanny

Hallo, ich persönlich finde das Cover eines Buches sehr wichtig, also wenn es mir nicht gefällt, lese ich meist nicht einmal die Inhaltsangaben. Das cover des Buches Tick Tack finde ich sehr gut und auch passend zum Thema.

ladrodifiori

Fanny Das Cover wirkt sehr “digital”, es sieht neu aus. Also ich finde, es passt zum Inhalt des Buches.

bookish_blessed

Fanny

Für mich entscheidet das Cover darüber, ob ich mir ein Buch genauer anschaue oder nicht. An “Tick Tack” wäre ich in der Buchhandlung wahrscheinlich vorbeigelaufen, es trifft meinen persönlichen Geschmack nicht wirklich, da es zu ‘nervös’ ist. Aber ich finde, es passt genau deswegen zur Geschichte: unruhig, rätselhaft, bunt, wie die digitale Welt und das Leben als Teenager eben ist. (:

Fanny

Sorina Wenn es bis morgen nicht eingetroffen ist gerne mir melden. 🙂

Sorina

Fanny Das Buchcover find ich mindestens für die ersten Seiten des Buches passend - es hat starke Kontraste, eine ‘digital nervöse’ Titelschrift die die Dynamik & Aufgeregtheit der Moderne, die dich in den Seiten des Buches erwarten könnte, signalisiert. Das Gesicht darauf ist zwar jung und allen symmetrischen Erwartungen nach schön, trotzdem wirkt es starr und inexpressiv als Widerspiegelung in einem digitalen Medium. Und das Dunkle, das Suizidale dass einen in den ersten Seiten des Buches trotz Sarkasmus und Zynismus konfrontiert, findet in dem grossen dunkelblauen Anteil auf dem cover seinen Platz.

Wie in dieser Beschreibung von mir finde ich dass Buchcovers einem Raum zur Projektion oder Nachdeutung geben soll, aber für mich persönlich regt es alleine eher selten zum Buchkauf. Wenn wir an einem anderen Beispiel denken, der Tetralogie von Elena Ferrante in der Europa Auflage, die hatte kitschige, “gender-konforme” covers mit denen ich mich im Zug fast geschämt hatte, als würde ich trashy romances lesen. Aber die covers empfand ich trotzdem als act of defiance, ein Buch der Komplexität von Frauenfreundschaften gewidmet, das durch diese extreme Schilderung fast schrill nach einem Platz im Kanon gesucht hat. Frauenfreundschaften, -wünsche und gesellschatfliche Lasten sollten sich ungeschämt im Zug blicken lassen 😉.

Das Buchcover Business ist wahrscheinlich auch im Wandel - in den ’50 - ’80er haben meine Grosseltern auch darauf geachtet, hardcover Bücher zu kaufen die meistens auch eine schöne, sagen wir mal “dezente” Erscheinung hatten. Sie waren in der Bibliothek zu sehen und diese Bibliothek sollten ihre Nachfolger erben und schätzen lernen. Heutzutage, durch die Erscheinung der wandering libraries auf unseren Ebook Readers, sind covers weniger als Tresor für nachfolgende Generationen gedacht, sondern erlauben sich mehr den Witz oder das Elan des Aktuellen zu unterstreichen. Die Angst, Generationen später könnten dies nicht mehr verstehen ist einfach grösstenteils verschwunden!

Was ich aber immer noch immens schätze ist die Wiedererkannbarkeit mancher Verlage. Da hab ich einen rumänischen Beispiel, den Anansi Verlag: sie haben eine besonders gute Auswahl an Weltliteratur, das nicht den aktuellen Bestsellern hinterherlæuft, sondern meines Empfinden nach, eindrücklichen Stimmen die Szene übergeben (Laszlo Krasznahorkai, Jose Peixoto usw.). Wenn ich in Rumänien im Bücherladen bin, dann haben ihre Bücher einen hohen Wiedererkennungswert und es passiert sehr selten dass ich dann nicht mit einem ihrer Titel die Buchhandlung verlasse 😁.

Mizzo_Murphy

Ich habe den ersten Teil bereits verschlungen, werde aber erst morgen oder Samstag darüber posten, momentan beschränke ich mich auf das Cover.

Obwohl ich das Buch soeben zur Seite gelegt habe, kann ich nicht genau sagen, wie es aussieht. Es ist farbig, pixelig, wild, der Titel (welcher sehr an TikTok erinnert) zieht sich in zwei Zeilen schräg über den Buchdeckel.

Nach einem erneuten Blick darauf muss ich feststellen, dass das Cover ja ein Gesicht zeigt. Das war mir jetzt überhaupt nicht mehr im Kopf.

In der Buchhandlung hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht in die Hand genommen, da es mich zu wenig anspricht. Auch der Titel ist sehr nichts-sagend, was schade ist. Die Kurzbeschreibung verspricht allerdings sehr viel und regt extrem zum Lesen an. Wenn mir jemand davon erzählt hätte, dann hätte ich es ziemlich sicher gekauft. Ich war ehrlich gesagt etwas enttäuscht, als ich nach Ablauf der Anmeldezeit nichts hörte und dachte, ich sei in der Leserunde nicht mit dabei. Umso glücklicher war ich, als ich die Zusage dann trotzdem bekam 😃

Fanny

Austausch 1. Lesewoche (Seiten 11-78) 📚

Hallo ihr Lieben - so, ab heute kann die Diskussion zu unserem ersten Leseabschnitt losgehen! Danke euch übrigens für die Eindrücke zum Cover; spannend, dass gleich einige von euch zur Beschreibung das Wot “nervös” verwendet haben. Das Cover strahlt auch für mich etwas Unruhiges, Unberechenbares aus - als könnte jederzeit etwas aus dem Ruder laufen.

Die ersten 78 Seiten: Eine ziemlich geballte Ladung, was meint ihr? Wir lernen Mette und ihre Gedankenwelt als Ich-Erzählung kennen, mit kurzen Text und Multimedia-Einschüben (Blog/Forumsbeiträge?) einer anderen Person, “Anonymous”. Handelt es sich hier um Jo?

Nach diesem ersten Teil hallt bei mir ganz klar Mettes Charakter und ihre zynische Weltsicht nach. Sie ist 15, scheint aber die Welt der Erwachsenen, besonders ihre Eltern, von A-Z zu durchschauen. Gleichzeitig ist sie klar wahnsinnig verletzlich. Wie nehmt ihr unsere Hauptfigur wahr, wie findet ihr sie gezeichnet?

Das Zynische, Grobe, Frustrierte ist zudem fest in den Passagen von “Anonymous” vertreten. Diese Person ist für mich noch schwierig greifbar. Wie geht es euch damit?

TikTok, Instagram, übergriffige DMs, Fail-Videos, GIFs - wie findet ihr euch in der beschriebenen digitalen Welt und Sprache zurecht, welche den Rahmen der Erzählung bildet?

Ich bin gespannt auch eure ersten Eindrücke!

P.S. Kleiner Tipp, damit der Austausch übersichtlich bleibt: Wenn ihr beim Diskutieren auf einen Kommentar oder eine Aussage einer Mitleserin, eines Mitlesers eingehen möchtet, könnt ihr die gewünschte Passage der anderen Person übrigens markieren und auf “zitieren” klicken. So wird die zitierte Passage auch in euren Kommentar reingezogen und nochmals angezeigt 🙂.

Sorina

Fanny Für mich waren die ersten 5 Seiten oder so schwer zu lesen. Ich hab teilweise Wörter nicht verstanden oder Referenzen liefen an mir vorbei, wo ich auch dachte: ok, mit 37 scheinst du eher der scheinheiligen Elternwelt des Buches zu gehören…. Und später liess mich leider das Gefühl nicht los dass die Autorin sich zu sehr bemüht, diese digitalisierte Teenie-welt in ihrer eigenen lingo zu beschreiben, so das sie damit ein Teil der Leserschaft verliert. Aber irgendwie fühlen sich Dialoge doch aufgesetzt, auch wenn die Sprache “modern” klingen mag - da wäre ich froh wenn die jüngeren Lesern in der Runde ein feedback dazu geben würden mit ihrer Perspektive.

(Al)Mette ist, wie du auch beschreibst, Zynikerin Queen. Sie wird uns zuerst in einer Therapiestunde dargestellt, in Bezug auf eine “empathische Autorität” wie sie von einer Therapeutin verkörpert werden kann. Mette zeigt sich also in diesem Kontext, wo es sogar die Regel ist, sich zu offenbaren, den eigenen Gefühlen Sprache zu verleihen, auf eine provokative Art und Weise - sie sagt furchtbar wenig wie es ihr geht, ist aber verbose wenn es darauf ankommt, die Erwachsenen zu verkindlichen, als Resultat anderer Zeiten darzustellen, die mit dem jetzigen Geschehen nicht viel anfangen können, sondern sich eher idealistisch zurückziehen (der Vater hat auch die Berufswelt verlassen um sich dem “Feminismus” zu widmen, andere Erwachsene erscheinen als Öko-Anhänger mit Yoga Neigungen). Für Mette sind Erwachsene wie ein paar Grad von der Realität entfernt und von daher weder als Wegweiser, noch als Modelle zu gebrauchen. Wenn sie in ihrer Ansicht irgendeine Rolle erfüllen, dann ist die eher Stolpersteine auf den Weg der teenagerin zu setzen oder formalistisch zu versuchen, “das Gute” zu tun so wie es die Mode diktiert, ohne Ahnung zu haben, wie man auf die Kinder/Teenager eingeht und von ihnen erfährt, was sie gerade brauchen würden.

Der Anonymous ist wie die komplett dunkle Welt die man zwar hinter der Geste von Mettes Selbstmordversuch ahnen könnte, die aber nie zur Sprache kommt (ausser als flashbacks in den ersten Seiten, nicht aber als kristallisierte Gef¨ühle oder Gedanken). Ich lese hinter den Zeilen dieses nicht-benannten Charakters viel Wut, viel Enttäuschung - sowohl mit der eigenen Vergangenheit, wie auch mit der versagerischen Gegenwart als Ex-Stundenten bei Mamma wohnend.

MJolie

Fanny

Gerne hier mein Feedback in drei Teilen:

Cover und Titel

Beim Cover kam mir zuerst das Wort “Cyber” in den Sinn, daher habe ich hier im Buchzirkel auch mal drauf geklickt. Beim Titel dachte ich zuerst, dass es sich um einen Roman handelt, der etwas mit “Zeit” zu tun hat. Dem ist aber nicht so. Im einem Kapitel mit Almette löst sich dann auf, warum der Titel so heisst. Ihr Vater nennt TikTok Tick Tack.

Kapitel mit Almette

Die Kapitel mit Almette gefallen mir mal so mal so. Sie scheint ein intelligentes Mädchen zu sein, welches sich klüger als ihre Eltern hält. Auf jeden Fall kann sie sie durchschauen und versucht ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Sympathisch ist mir das Mädchen nicht wirklich. Falls dies das Ziel der Autorin war, dann hat sie es gut hingekriegt. Warum sie sich umbringen wollte, ist mir allerdings noch nicht klar. Wohl eher nicht wegen des Werther-Effekts. Mal schauen, was im Verlauf des Buches noch herauskommt.

Kapitel mit Anonymous

Die Kapitel mit Joshua sind am Anfang harzig zu lesen, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Die in die Eckklammern gesetzten Wörter, bzw. verschiedenen Formaten, die er passend zur Situation benamst, stören mich im Lesefluss - für mich eher überflüssig. Das Kapitel, in dem er das Video mit dem Rollstuhlfahrer beschreibt, der sich in den offenen Liftschacht fährt, hat mir am allerbesten gefallen (für mich fast das beste Kapitel vom ersten Teil). Es gefiel mir, wie schlicht düster es geschrieben ist. Leicht melancholisch und traurig. Dass Joshua das Video gefällt, liess mich ein wenig an einen Charakter aus Stephen King erinnern.

Insgesamt ist der Roman für mich ungewohnt zu lesen, allerdings gefällt er mir trotzdem. Er lässt sich leicht lesen und ich freue mich auf das Weiterlesen!

bookish_blessed

Fanny
Der Einstieg war für mich ein ziemlicher Kulturschock. Die Sprache, die verwendet wird, fand ich recht grob. Und doch: Mit ihren Beobachtungen und Kommentaren trifft die Protagonistin immer wieder ins Schwarze und bringt mich zum Schmunzeln. Zu diesem Zeitpunkt ist Mette eher eindimensional, abgesehen von ihrer Funktion als ‘Kommentatorin’ erfährt man wenig über ihre Wünsche und Motive.

Die Teile von Anonymous führen mitten in den Kern der düsteren Online-Welt. Zugleich erscheint die Figur als sehr zerbrechlich und traumatisiert und insofern fast lebendiger als Mette.

dada_93

Fanny So, nun melde ich mich auch noch zu Wort. Ich war im Vorhinein sehr gespannt, da sich der Beschreib vielversprechend anhörte! Leider wurde ich jedoch kurz nach meinem Lesestart enttäuscht:

Die Autorin schreibt aus Sicht einer 15-Jährigen. Die Worte, die sie Mette jedoch in den Mund legt, sind total widersprüchlich. Einerseits flucht Mette und gebraucht meines Erachtens sehr grobe Ausdrücke und andererseits legt sie Mette Wörter in den Mund, die kaum verständlich sind. Zumindest müsste ich, als Lehrperson, extrem viele Wörter mit meinen Jugendlichen besprechen. In meinen Augen hat die Autorin die Sprache verfehlt. Ich finde es auch wahnsinnig anstrengend, ein Buch zu lesen, welches von der Sprache her, so aufgesetzt wirkt. Ich muss mich regelrecht zwingen, weiter zu lesen. Und würde ich das Buch privat lesen, ginge es mir wie andere hier: Ich hätte es schon längst weggelegt.
Mette selber finde ich nicht greifbar. Sie möchte einerseits Klassenbeste sein und misst sich an ihrer besten Freundin. Andererseits sind ihre Depressionen spürbar. Auch ihr Drang nach soziales Aufmerksamkeit spielen immer wieder eine Rolle in diesem Abschnitt. Für mich ist all das Genannte nicht stimmig. Ich kann mich, als Leserin, nicht in Mette einfühlen. Und ich finde, das macht ein gutes Buch aus: Das man sich mit einer der Hauptpersonen identifizieren oder zumindest ihre Handlungen nachvollziehen kann.

Fanny

Ein Punkt, der von euch zu diesem ersten Leseabschnitt fast am meisten erwähnt wurde, ist klar die Sprache des Romans. Modern, grob, krass sind da ein paar der Adjektive, die in euren Kommentaren erwähnt wurden. Begriffe und Ausdrücke, die teils vertraut sind, teils unklar sind. (Wenn Verständnisfragen auftauchen, werft diese doch auch hier in die Runde 🙂).

ladrodifiori Ich verstehe zum Glück alles, aber es ist überspitzt geschrieben. Wir Jugendliche reden nicht so und benutzen auch nicht die ganze Zeit Anglizismen.

Mizzo_Murphy Ich (30) habe das erste Kapitel des Buches meiner Mitbewohnerin (22) vorgelesen und wir kannten nicht eine einzige Referenz zu diesen Onlinepersönlichkeiten. Wir mussten alle nachschlagen und fühlten uns direkt alt 😅Mit den restlichen digitalen Begriffen komme ich aber sehr gut zurecht.

RosmarieF Der digitale Slang welcher verwendet wird sollte mit einem Verzeichnis im Buch erklärt werden.

Sorina irgendwie fühlen sich Dialoge doch aufgesetzt, auch wenn die Sprache “modern” klingen mag - da wäre ich froh wenn die jüngeren Lesern in der Runde ein feedback dazu geben würden mit ihrer Perspektive.

Spannend, wie die Sprache und der digitale kulturelle Kontext auch schon nur hier in unserer Lesegruppe teilweise ganz unterschiedlich aufgenommen werden und ankommen. Ich habe mich beim Lesen auch gefragt, wen ihr denn als Zielgruppe für den Roman seht? Mette gehört klar zur Generation Z - wird diese im Schreibstil widergespiegelt, und ist die Sprache genug verständlich für nicht-Gen-Z-Leser:innen? Ist die Irritation des nicht-Verstehens ab und zu vielleicht auch der Punkt, den die Autorin erzielen möchte?

@_Schnee @Aureliasc @D3bora @dada_93 @erika_ @KathiLPunkt @paulaaurora Hierzu bin ich gespannt, noch eure Einschätzungen zum ersten Leseabschnitt zu hören. 🙂

@Sommernacht Deinen Kommentar, dass Mette wie auch Joshua ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden habe - respektive diesen am suchen sind - finde ich sehr treffend. Wann werden die beiden Erzählstränge wohl aufeinandertreffen?

escapingreality-exe

Auch bei mir (sorry für die etwas verspätete Nachricht, ich bin momentan etwas verplant) ist das Buch eingetroffen. Ich fand bereits, als ich den Beitrag zu der Leserunde gesehen habe, das Cover sehr ansprechend. Es ist sehr passend zu der Thematik, die im Buch behandelt wird. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, hat es mich richtig gepackt das Buch zu lesen. Ich bin leider noch nicht wirklich zum Lesen gekommen (nur die ersten 10 Seiten oder so), werde aber, sobald ich durch bin mit dem 1. Teil, mehr berichten. Ich freue mich mega, das Buch mit euch zu lesen!

Sommernacht

Sich suchen, finden und wieder verlieren - ein Prozess, welchen alle Menschen durchleben müssen. Was sich geändert hat: Dieser Prozess findet inzwischen nicht nur analog sondern auch digital statt. Almette scheint einerseits weiter zu denken als viele andere und gleichzeitig ist sie sehr verletzlich. Sie beobachtet genau, kritisiert scharf (Eltern, Psychotherapeutin etc.) und wirkt auf mich sehr verloren.

Joshua ist zwar schon älter als Almette, aber auch er scheint seinen Platz noch nicht gefunden zu haben. Seinen Frust reagiert er an seiner Mutter ab, als müsse er die Trotzphase nachholen. Sie soll wegbleiben und sich trotzdem kümmern. Was hat sich in der Vergangenheit abgespielt? Das würde ich gerne wissen. 😊❔

Erleichtert lese ich hier, dass ich nicht die einzige Leserin bin, welche sich an die Sprache gewöhnen muss. Einige Begriffe sind mir aus den Gesprächen im ÖV vertraut.

Ich freue mich aufs Weiterlesen.

hugbee

Wie auch andere es erlebt haben, musste ich am Anfang ein paar Begriffe bei Wikipedia nachschauen. Das hat sich aber ergeben, die weiteren Ausdrücke waren mir bekannt.
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, warum die Autorin so eine Flut von Jugendsprache verwendet und ihre Protagonistin so gnadenlos in Abwehrhaltung erscheinen lässt. Mir ist klar, dass es immer wieder Jugendliche gibt, die vollkommen blockieren. Mir ist auch klar, dass Jugendliche provozieren, wie auch immer und dass es sehr wichtig ist, dass sie das tun.
Mit meinen zwei Kindern bin ich alleinerziehend durch diese Phase gelaufen. Daneben habe ich noch 12 -15- jährige im Zeichenunterricht begleitet. Daher bin ich es gewohnt, Provokationen zu begegnen. Das reale Leben hat mich gelehrt, dass es wie beschrieben nicht ganz der Normalfall ist.
Ich verstehe jedoch gut, warum die Autorin uns alles so heftig präsentiert. So haben wir doch kaum einen Moment Zeit, ein Argument zu finden, das Almette zu einer anderen Haltung bewegen könnte. Sie macht dicht. Nun bin ich gespannt, wie sie sich weiterentwickelt und wie die Geschichte weitergesponnen wird.
Das heftige Verharren in dieser Weltanschauung erinnert mich stark an die Coronagegner. Da begegnete man auch starren Grundsätzen und fand kein Schlupfloch, dem Gegenüber eine Diskussionsbasis zu bieten.

« Vorherige Seite Nächste Seite »