Eigentlich will Pierre sich nur an Boris rächen, weil er eine Prügelei mit dem riesigen Torwart verloren hat. Das geht schief. Er findet sich plötzlich als Boris´ Nachhilfelehrer wieder und gerät immer mehr in den Sog seiner nachtblauen Augen ... Küss ihn!, flüsterte eine Stimme in Pierres ...
Ich hatte das Bedürfnis, wieder einmal ein Buch von Regina Mars zu lesen und habe einfach das erste, welches mir angezeigt wurde, bestellt. Auf den ersten Seiten hatte ich so sehr das Gefühl, dass ich das Buch schon einmal gelesen habe, dass ich (als guter Bibliothekar) eine hochwertige Recherche durchführen musste. Aber ich habe mich geirrt. Das Buch, an welches ich dachte, war “Seine Narben” - ebenfalls ein Buch von Regina Mars. Der Anfang ist sehr ähnlich und das Setting auch (mehr oder weniger). Sie sind auf einer Eliteschule und einer ist eher arm und der andere ist ein Bonze - we all know how this ends. Ich lese ihre Bücher ja nicht, weil ich was noch nie gelesenes haben möchte. Ich liebe ihre Bücher einfach weil sie mir die Fanfiction-Vibes geben und ich mich zwischen Smuth und herzerwärmenden Charakteren totlachen kann. Leider hat mir das dieses Buch nicht wirklich gegeben. Ich mochte die Charaktere irgendwie einfach nicht. Nicht, weil sie irgendwelche Atribute hatten, die mich störten - ich fand sie einfach etwas einseitig. Trotzdem habe ich die 300 Seiten in zwei Tagen gelesen. Natürlich gab es auch Stellen, die ich sehr einfallsreich fand und die mir sehr Spass gemacht haben (wie immer). Ich würde das Buch aber jetzt nicht unbedingt empfehlen. Sie hat andere Bücher, die mir viel eher im Gedächtnis geblieben sind. Aber to be fair es ist auch schon eine eher ältere Geschichte (erstmals erschienen in 2015) und ich denke, dass Regina Mars seither einen gewaltigen Schritt getan hat. Ich werde trotzdem weiter ihre Bücher lesen bis auch das aller letzte auf meinem Bücherregal bei seinesgleichen steht.
Pierre, gutaussehend, rebellisch und ein Draufgänger, stammt aus sozial schwachen Verhältnissen und hat ein Stipendium an einer Elite-Uni erhalten. Von Beginn an ist er ein Aussenseiter und gerät öfters in Prügeleien, von denen er gewohnt ist, als Sieger vom Platz zu gehen. Dann taucht Boris auf, ein schrankähnlicher Towart, und setzt ihm seine Grenzen. Und als wäre das nicht schon genug der Blamage, wird Pierre dazu verdonnert, Boris Nachhilfe zu geben. Dabei lernt er nicht nur den eigentlich sensiblen jungen Mann kennen, der eine gewaltige Mauer um sich aufgebaut hat, sondern auch die schreckliche Welt von Boris’ reicher Familie. In dem Buch wird viel geprügelt und getrunken – und am Ende auch geküsst. Das Buch ist tiefgängig, macht Lust und Laune nach mehr, und ist vor allem nachvollziehbar geschrieben. Ich fand es toll zu lesen, auch wenn es für mich nicht der beste Roman von Regina Mars ist. Trotzdem mochte ich die beiden Hauptcharaktere sehr und ich hätte mir ein weniger abruptes Ende gewünscht – aber vielleicht nur weil ich gerne noch weitergelesen hätte.
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Regina Mars
Eigentlich will Pierre sich nur an Boris rächen, weil er eine Prügelei mit dem riesigen Torwart verloren hat. Das geht schief. Er findet sich plötzlich als Boris´ Nachhilfelehrer wieder und gerät immer mehr in den Sog seiner nachtblauen Augen ... Küss ihn!, flüsterte eine Stimme in Pierres Kopf. Er verharrte, konnte sich nicht von Boris losreissen, der ihn verwirrt ansah. Na los, küss ihn! Pierres Herz raste.
Romane & Erzählungen
BoD – Books on Demand
Deutsch
292
2021-04-11
9783753481685
978-3-7534-8168-5