»Ein brillant geschriebener Roman, der einem in seiner Gnadenlosigkeit den Atem stocken lässt.« WDR2
Maurice Swift ist Schriftsteller. Er hat Stil, kann brillant erzählen, doch ihm fehlen die Geschichten. In Westberlin trifft...
Es ist dies mein erster Roman den ich von Johne Boyne gelesen habe, aber sicher nicht der letzte. Ausgangslage der Geschichte: Wo nehmen Schriftsteller eigentlich die Ideen her zu ihren Büchern? Boyne meint, dass das kein Mensch weiss und das soll auch gut sein. Das ist so lange möglicherweise richtig bis festgestellt wird, die Geschichten sind nicht nur geklaut oder geschickt umgeschrieben. Sie basieren im schlimmsten Fall sogar auf der Basis sogenannter «unglücklichen Todesfälle». Spezielle Charaktere, aussergewöhnliche Atmosphären, überraschende Abläufe in welche Boyne seinen Roman verpackt ist gelungen und fesselnd.
Maurice Swift, ein mit allen Wassern gewaschener angehender Schriftsteller (er sieht sich jedenfalls als zukünftiger Autor..), hat ein kleines, aber nicht unwesentliches Problem. Sein grösster Wunsch ist es, ein weltbekannter, von den Medien umschwärmter Schriftsteller zu sein. Die Technik des Schreibens beherrscht er mühelos,aber all das bringt nicht viel, weil Swift keine eigenen Ideen oder Phantasie hat. Er kann die Geschichte schreiben, Ideen jedoch hat er keine. Um dem abzuhelfen mischt er sich unters etablierte Autorenvolk und hört gut zu. Er stiehlt diesen Menschen ihre Ideen und verwurstet sie dann in seinen eigenen Werken, von denen er mit der Zeit ganz gut leben kann. Er wird tatsächlich bekannt. Um seinem Ziel immer näher zu kommen, weltberühmt zu werden, schreckt er auch nicht vor Verunglimpfung, Denuniation (manche Autoren haben von früher her noch Leichen im Keller…) und Gewalt zurück. Diese Spirale wird immer schneller und ist immer weniger zu kontrollieren, bis es zum Schluss der Geschichte tatsächlich dazu kommt, dass Maurice Swift seine gerechte Strafe erhält. Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Vom ersten Moment an liest man fassungslos, wie skrupellos Swift seine Opfer um den Finger wickelt und sie dann eiskalt fallen lässt, um sein nächstes Zielobjekt in den Untergang zu führen. Spannend wie ein Krimi, fatal wie eine Tragödie, perfekes Timing im ganzen Roman, ich ziehe den Hut vor John Boyne!
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John Boyne
Maurice Swift ist Schriftsteller. Er hat Stil, kann brillant erzählen, doch ihm fehlen die Geschichten. In Westberlin trifft er auf sein Idol, Erich Ackermann, der gerade mit einem grossen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Ackermann verfällt dem charmanten jungen Mann, der sich für alles, was er sagt, interessiert. Er nimmt ihn mit auf Lesereise durch Europa und erzählt ihm sein Geheimnis. Es ist diese Geschichte, für die Maurice endlich als Autor gefeiert wird. Und die Ackermanns Karriere beendet. Maurice dagegen ist schon auf der Suche nach dem nächsten Stoff…Psychologisch raffiniert, hochspannend und mit funkelndem Humor erzählt John Boyne von der verführerischen Macht des Vertrauens und von einem, der für Ruhm alles tut.»Ein Roman wie Der talentierte Mr. Ripley, voll von gieriger Täuschungslust« – New York Post
Romane & Erzählungen
Piper
Deutsch
432
2021-01-11
9783492059633
978-3-492-05963-3