Maurice Swift, ein mit allen Wassern gewaschener angehender Schriftsteller (er sieht sich jedenfalls als zukünftiger Autor..), hat ein kleines, aber nicht unwesentliches Problem. Sein grösster Wunsch ist es, ein weltbekannter, von den Medien umschwärmter Schriftsteller zu sein. Die Technik des Schreibens beherrscht er mühelos,aber all das bringt nicht viel, weil Swift keine eigenen Ideen oder Phantasie hat. Er kann die Geschichte schreiben, Ideen jedoch hat er keine. Um dem abzuhelfen mischt er sich unters etablierte Autorenvolk und hört gut zu. Er stiehlt diesen Menschen ihre Ideen und verwurstet sie dann in seinen eigenen Werken, von denen er mit der Zeit ganz gut leben kann. Er wird tatsächlich bekannt. Um seinem Ziel immer näher zu kommen, weltberühmt zu werden, schreckt er auch nicht vor Verunglimpfung, Denuniation (manche Autoren haben von früher her noch Leichen im Keller…) und Gewalt zurück. Diese Spirale wird immer schneller und ist immer weniger zu kontrollieren, bis es zum Schluss der Geschichte tatsächlich dazu kommt, dass Maurice Swift seine gerechte Strafe erhält. Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Vom ersten Moment an liest man fassungslos, wie skrupellos Swift seine Opfer um den Finger wickelt und sie dann eiskalt fallen lässt, um sein nächstes Zielobjekt in den Untergang zu führen. Spannend wie ein Krimi, fatal wie eine Tragödie, perfekes Timing im ganzen Roman, ich ziehe den Hut vor John Boyne!