In der so trauten amerikanischen Kleinstadtfamilie der Richardsons versteht niemand die kleine Izzy, die in der streng geregelten Welt der Shaker mit ihrer Lebendigkeit immer aus dem Rahmen und aus den Regeln fällt. Nur in Mia, der Frau für alles im noblen Haushalt mit ihrer Tochter Pearl findet Izzy jemanden, die sie versteht. Mia ist anders, Izzy ist anders, und in einer genormten Welt ist Anderssein sehr anstrengend. Als Izzy schwanger wird, steht die Welt erst recht Kopf. Mia und Pearl halten zu Izzy, doch wer ist Pearl? Und wer ist die Frau, die bei Mia Hilfe sucht, um ihr Kind kämpft, das sie in der Not ausgesetzt und dadurch zur Adoption freigegeben hat? Intensiv werden Fragen nach Recht, Gerechtigkeit, Zugehörigkeit, Anderssein und Selbstgerechtigkeit gestellt und in einem spannenden Roman verpackt.

In Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland ist alles passgenau aufeinander abgestimmt und scheinbar perfekt. Wir lernen Elena Richardson und ihre Bilderbuchfamilie kennen, die ihr kleines Häuschen in ihrem Garten der Künstlerin Mia Warren und ihrer Tochter, Pearl, untervermieten. Hier treffen zwei völlig verschiedene Welten aufeinander, das wird schnell klar. Ebenso klar ist, dass das Leben der Richardsons in Flammen steht, Mia und Pearl Warren gerade eben abgereist und die Jüngste der Richardsons, Isabel, verschwunden ist. Viel mehr will ich eigentlich nicht verraten - ich konnte “kleine Feuer überall” kaum weglegen und habe es überhaupt nicht als zu konstruiert empfunden (was einige Kritiker’innen bemängeln). Übrigens: Reese Witherspoon hat kleine Feuer überall als Mini-Serie mit dem Titel „Little Fires Everywhere“ ins Leben gerufen. Geschaut habe ich die noch nicht, aber ich empfehle sowieso zuerst das Buch zu lesen P.S.: Auch Celeste Ngs Debüt “Was ich euch nicht erzählte” kann ich wärmstens empfehlen!