Inhalt
Bloom gehört zu einer der vier mächtigen Herrscherfamilien der Jahreszeiten. Während sie im Winterhaus aufgewachsen ist, hat man ihr jedoch nie sonderlich viel Beachtung geschenkt. Das ändert sich von einem Tag auf den anderen, als Bloom ungeahnte Kräfte zeigt. Sie soll die neue Hüterin ihrer Familie werden und somit am Jahreszeitenball den Winter vertreten. Dort soll sie das Jahreszeitenamulett der Frühlingsfamilie übergeben, um die neue Jahreszeit einzuläuten. Doch alles kommt anders als geplant. Wer hätte auch gedacht, dass ein einzelner Kuss nicht nur Blooms Leben, sondern die ganze Welt auf den Kopf stellt und in Gefahr bringt?
Cover und Schreibstil
Das Cover finde ich sehr ansprechend. Es fasst das Thema des Buches sehr gut auf und lädt einen zum Lesen ein.
Der Schreibstil ist locker und eher simpel. Man merkt, dass Bloom, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, noch recht jung ist. Genervt haben mich die vielen Wiederholungen, die besonders am Anfang den Lesefluss unterbrochen haben. Gewisse Fakten wurden immer und immer wieder erwähnt und ganz allgemein wurde, wie ich finde, zu viel Fokus auf Blooms Innenleben gelegt. So viele Seiten sind allein mit ihren Empfindungen gefüllt, ohne dass viel passiert ist. Je näher wir dem Ende kamen, desto besser wurde es allerdings. Durch die letzten hundert Seiten bin ich dann geradezu geflogen.
Idee und Handlung
Die Grundidee finde ich absolut klasse und ich habe bisher auch noch nichts in diese Richtung gelesen. Potential war reichlich vorhanden.
Deshalb ist es sehr schade, dass die Handlung sich so im Kreis dreht. Bloom kommt immer wieder zu denselben Schlussfolgerungen und lange scheint die Geschichte kaum voranzukommen. Zudem enthält das Buch so einige Logikfehler, die auch zu vermeiden gewesen wären, was ich sehr schade finde. Aber auch hier, wird es am Ende nochmals richtig spannend. Die Handlung überschlägt sich beinahe und das Buch endet in einem fiesen Cliffhanger, sodass man unbedingt wissen will, wie es nun weitergeht. Ich bin also schon gespannt auf Band 2😉
Charaktere
Beginnen wir mit Bloom, mit der ich leider nicht so richtig warmgeworden bin. Sie wirkt unentschlossen, bockig und sehr auf sich selbst bezogen. Alles dreht sich immer um sie. Zudem ist sie relativ sprunghaft und scheint meist selbst nicht so genau zu wissen, was sie eigentlich denken soll. Sie erfüllt das Klischee der Erwählten, die «anders» ist als alle anderen, was einem schon auf die Nerven gehen kann.
Andere Charaktere gefallen mir weitaus besser. Es wäre spannend gewesen, die Geschichte noch aus anderen Perspektiven zu lesen.
Kevo beispielsweise wirkt tiefgründiger und ich möchte gerne mehr über ihn erfahren. Er entspricht dem «Harte Schale, weicher Kern»-Typ und ich mochte ihn (meistens) sehr. Trotzdem habe ich den Romance Teil dieser Romantasy nicht immer gefühlt. Es gab einzelne Momente, in denen ich das Prickeln zwischen den beiden Protagonisten wirklich schön beschrieben fand, aber allgemein hat mir da noch etwas gefehlt.
Die Entwicklung von Blooms Beziehung zu Emma, ihrer besten Freundin, hat mir hingegen gut gefallen. Emma ist eine der wenigen Personen, bei denen Bloom sich rundum wohl fühlen kann und ich hoffe, dass sie im zweiten Teil wieder vorkommt.
Blooms Familie dagegen war mir suspekt. Die Beschreibung der Beziehungen untereinander fand ich nicht ausreichend. Und auch wenn Blooms Verwandte nicht zwingend Sonnenscheine waren, so war ihre Beziehung für Leute, die unter demselben Dach wohnen, extrem unterkühlt.
Allgemein hätte ich gerne mehr über andere Charaktere und weniger von Bloom selbst gehört.
Fazit
Super Idee, deren Umsetzung mir leider nicht vollkommen zusagte. Es gab viele Wiederholungen und mit der Protagonistin bin ich nicht wirklich warmgeworden. Je länger man allerdings las, desto besser wurde es und so bin ich schlussendlich doch gespannt auf Band 2.