Ludwig „Lucki“ Maurer ist Landwirt, Koch, Musiker, und zwar in dieser Reihenfolge. Der Öffentlichkeit bekannt dürfte er wohl durch seine Tätigkeit als Koch sein, obwohl er gar nie Koch werden wollte. Er züchtet im Bayerischen Wald Wagyu-Rinder, kocht, schreibt Kochbücher, gibt Kochkurse, und – als wäre das noch nicht genug – ist auch mit seiner Heavy-Metal-Band auf der Bühne unterwegs. Ein Tag muss bei ihm wohl mehr als 24 Stunden haben. Seine Geschichte wurde mit Unterstützung von Diana Binder aufgeschrieben.
Erster Eindruck: Das Cover und das Layout des Buches passen sehr gut zum Landwirt/Koch/Musiker. Sehr schön sind auch die Fotos – für mich immer ein grosses Plus bei Erfahrungsberichten. Einziger Wehrmutstropfen: zum Teil sind die Fotos ziemlich klein. Die Playlist, die via QR-Code abgerufen werden kann, ist eine coole Idee, auch wenn ich – sorry Lucki (ich erlaube mir, ihn ebenfalls Lucki zu nennen) – nicht so auf diese Art von Musik stehe.
Ich „kenne“ den Autor aus dem Fernsehen, d.h. heisst, ich kenne ihn eigentlich gar nicht, aber er ist mir aus dem TV bekannt, wo er auf mich einen bodenständigen, ehrlichen und unverstellten Eindruck machte. Ich habe mich sehr gefreut, mehr über ihn und sein Schaffen zu erfahren.
Die Woche (witzige Idee, die Kapitel in Wochentage einzuteilen) beginnt mit seinem Job als Landwirt. Mir gefällt, dass er seine bayerische Wurzeln betont, indem er sein Wirtshaus „STOI“ nennt. Aber seine Erklärung, dass es japanisch sei und Wirtshaus hiesse, habe ich ihm im ersten Moment selbstverständlich abgekauft laut lach. Die weiteren Wochentage sind den Themen „Wirtshausbua“, „Musiker“, „Experte & Autor“, „TV-Koch“, „Gastronom“ sowie „Ludwig“ gewidmet.
„Wenn jemand sagt, ich bin ein guter Bauer, dann macht mich das stolz und glücklich.“ Die Liebe und der Respekt von Lucki zu seinen Tieren sind sehr gut spürbar. Eine witzige Anekdote ist, dass er seine frischgeborenen Kälber anhand des jeweils aktuellen Namenstages benennt.
Lucki erzählt u.a. von seiner Kindheit im Hotel Waldschlössl seiner Eltern, den Träumen als Musiker, dem Unterschied von Wirtshaus und Gasthaus, Begegnungen mit anderen Kochgrössen, aber auch von gesundheitlichen Problemen.
Ich würde auch gerne mal im STOI essen und es mir kulinarisch gutgehen lassen. Seinen Worten „Kochen ist Kunst. Vergängliche Kunst“ kann ich beipflichten. Es ist immer wieder eine Freude, wenn das Essen schön angerichtet ist und dann noch gut schmeckt. „Aber manche Abende wird man niemals vergessen.“ Ja, das stimmt. Es hat mir sehr gefallen, so viele Einblicke in den Alltag von Lucki, diesem Tausendsassa, zu erhalten; vielen Dank dafür – 5 Sterne.