Vermutlich hat sich beinahe jeder, der sich an eine Zeit vor dem Zeitalter von Smartphone und Social Media erinnern kann, schon mal mit dem Gedanken eines “digital Detox” befasst. Ich sehe unsere nahezu ständige Erreichbarkeit und Reizüberflutung sowohl als Fluch und als Segen an. Deshalb hat dieses Buch mein Interesse geweckt.
Leider muss ich aber sagen, dass mir bei “Offline” die Spannung eines guten Thrillers über weite Strecken gefehlt hat. Es kam noch Spannung auf, allerdings erst spät in der zweiten Hälfte des Buches. Dann wollte ich aber auch unbedingt wissen, wie die Geschichte zu Ende geht!
Bevor sowas wie ein Spannungsbogen aufkam, hatte ich grosse Schwierigkeiten die Charaktere und deren Beziehungen auseinander zu halten. Mir fehlte ganz klar ein Protagonist, bei dem ich auf emotionaler Basis anknüpfen konnte. Hierzu gibt es einfach zu viele handelnde Personen (elf an der Zahl), die leider allesamt nur sehr oberflächlich beleuchtet werden.
Dafür, dass das Buch als Psychothriller bezeichnet ist, bleibt der Plot für mich einfach zu flach. Trotzdem ist das Buch durchaus lesenswert; denn es zeigt erschreckend gut, wie schnell unser alltägliches Sozialverhalten in einer Extremsituation, in der sich jeder selbst der Nächste ist, flöten geht…