Bauernbursche Georgi gelingt es im Jahre 1915 einem nahen Verwandten des Zaren das Leben zu retten. Zwar eher zufällig, aber der Zar ist dermassen vom Heldenmut Georgis angetan, dass er ihn nach Petersburg einlädt, wo er auf den jungn Thronfolger, der an der Bluterkrankheit leidet, aufpassen soll. Eine völlig neue Welt tut sich für den Burschen auf, prachtvolle Paläste, schöne Ballkleider, schneidige Militäruniformen, schöne Menschen, wohin das Auge blickt. Und natürlich ist da noch die ausserordentlich anziehende Prinzessin Anastasia, die sich gleich zu Beginn mit Georgi anfreundet. Es kommt, wie es kommen muss, Georgi verliebt sich in Anastasia, obwohl er im Herzen weiss, dass das vergebliche Liebemüh sein wird, aber er hat sich das nun mal in den Kopf gesetzt und tut alles dafür, mit seiner Angebeteten zusammen zu sein. Ich habe dieses Buch geliebt, es blickt hinter die Mauern des korrupten, zutiefst verdorbenen, zaristischen Russlands mit einer verhassten Zarenfamilie, die alle weniger glücklichen Menschen unterdrückt und ausnützt. Mitteendrin der unschuldige Georgi, der über sich selbst hinauswächst. Wie man es von John Boyne gewohnt ist, ist auch ein abschliessender Twist zu finden, den ich hier selbstvertständlich nicht verraten werde. Ein Roman, der einen tief in die Geschichte reinzieht und einen mitfiebern lässt bis zum überraschenden Schluss.