„Im Schwarzlicht“ liest sich spannend und kurzweilig, wenn man davon absehen kann, dass die Handlung arg konsturiert und klischeebehaftet ist. Bisweilen sind die Wendungen und Irrungen, die dem Protagonisten Andy widerfahren an den Haaren herbeigezogen und wirken wenig realistisch. Aber es ist und bleibt ein fiktionales Werk, insofern kann man es als facettenreichen Kunstkrimi lesen. Man sollte aber nicht zu hohe Ansprüche an die Sprache und den Stil des Schweizer Buchs setzen. Denn es finden sich sprachliche Fehler darin, Unsicherheiten und Unebenheiten, die mithilfe eines konsequenteren Lektorats und Korrektorats hätten vermieden werden können. Dem Autor kommt jedoch das Verdienst zu, eine anrührende Geschichte im Herzen von Zürich platziert und seinen reichlich unsympathischen und charakterschwachen Hauptdarsteller auf Reisen geschickt zu haben, bis nach Nizza führt sein Weg. Angetrieben wird der ewige Student Andy von einer obsessiven Faszination für die Kunstschmugglerin Ludmilla. In diesem Sog vernachlässigt er sträflich seine schwangere Frau und ihr erstes gemeinsames Kind. Der Autor beschreibt seine Darsteller ausführlich, jedoch haben diese meist wenig Tiefgang. Wenn ihr gerne lest und genügend Zeit habt, in diese spezielle, mit philosophischen Spinoza-Einschüben gespickte Story abzutauchen, dann lasst es euch nicht nehmen „Im Schwarzlicht“ zu lesen. Wenn euch eure Zeit jedoch zu kostbar ist und ihr hohe Ansprüche an eure Freizeitlektüren stellt, dann könnt ihr es getrost bleiben lassen.