Ein Vater sucht verzweifelt und verbissen nach seiner Tochter, die nun seit mehr als 5 Jahren verschollen ist. Das hat das Leben von Tim und Rebekka über den Haufen geworfen. Beide gehen sehr unterschiedlich mit dem Verschwinden von Emme um. Aber eigentlich wollen beide das gleiche, endlich eine Antwort auf die Frage, was mit ihrer Tochter geschehen ist. Diese Antwort möchte man als Leser auch, leider wird die nicht gegeben.
Die Suche von Tim nach Emme ist abenteuerlich, manchmal auch sehr surreal und bedient sich an verschiedenen Klischees, korruptes Justizsystem; Mafia-Ähnliche Banden, Menschenhandel und Prostitution und die Tatsache dass all diese Machenschaften irgendwie mit einander verworren sind.
Als Leser ist es manchmal etwas schwierig zu folgen, wo genau in der Zeitabfolge man gerade ist, Vergangenheit, Gegenwart auf Mallorca oder doch in Schweden?
Auch ist oftmals nicht ganz klar wer genau jetzt “spricht” Tim, Emme in Tim’s Gedanken oder doch die “richtige” Emme (lebt sie also noch?)
Am Ende bleibt ganz viel ungesagt, und kommt viel zu schnell zu einem Ende ohne dass die aufgeworfenen Fragen beantwortet werden.
Für mich bleibt offen, warum, wie, wann auch ist mir nicht so klar was genau geschehen ist mit Emme.
Schade, denn das Buch hätte alles für einen tollen Krimi, eine gute und plausible Geschichte, brandaktuelle Themen (Menschenhandel, Prostitution ein Justizsystem welches auf den Tourismus angewiesen ist und lieber alles unter den Teppich kehrt) aber auch Emotionen, eine enorme Belastung für eine Ehe, wenn so etwas traumatisches wie das Verschwinden des eigenen Kindes passiert. Der unterschiedliche Umgang mit Schmerz, Trauer und den eigenen Schuldgefühlen. Eigentlich müsste mit all diesen Zutaten ein spannendes Buch entstehen, leider ist das bei “Das dunkle Herz von Palma” nicht der Fall, es ist fade und dann doch sehr oberflächlich. Daher nur 2 Sterne.