Der junge Protagonist Alex ist seinem Vater nach China gefolgt, um in dessen Fussstapfen zu treten: Unter dem strengen Blick und manchen Eigenheiten des Vaters übernimmt er gemeinsam mit ihm die Führung einer Schuhfabrik. Die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich, und im Gegensatz zu seinem Vater reagiert Alex emphatisch auf die Umstände. Es folgt ein Zerrissen-Sein: Sich dem Vater fügen oder sich für die Arbeitskräfte einsetzen? Die Beziehung zur Fabrikarbeiterin Ivy steht dabei in starkem Kontrast zu den Erwartungen des Vaters.
Ich finde, dem Autoren ist es gelungen, zum einen eine Seite Chinas lebhaft und eindrücklich zu beschreiben, von der ich vorher nur wenig wusste. Zum anderen wurde dabei eine komplexe Vater-Sohn-Dynamik gezeigt, von der die gesamte Geschichte geprägt war. Als Leserin war es teilweise frustrierend, die Reaktionen von Alex auf seinen Vater mitzuerleben, jedoch gleichzeitig interessant, diese Höhen und Tiefen einer Beziehung zu sehen, bei der beide nicht so recht miteinander, aber auch nicht ohne einander leben können.