«..ich frage mich wie zum Teufel aus einem kleinen Bostoner Juden ein YouTube-Held der chinesischen Revolution werden konnte?»
Diese Frage stellt sich Alex, die Hauptfigur im ersten Abschnitt der Einleitung.
Alex, Sohn von Beruf, taumelt in China zwischen seinem gewohnten Leben, der Chinesin Yvy und seinem Vater Fedor hin und her. Als frischgebackener Teilhaber in der Schuhfabrik seines Vaters wird er von allen Seiten manipuliert und verliert sich immer wieder in Erinnerungen an seine Kindheit und Jungend. Die Geschichte seiner jüdischen Vorfahren lebt in ihm weiter und er findet Parallelen zur Unterdrückung in China. Der Selbstmord einer seiner Fabrikarbeiterinnen zwingt ihn die Augen zu öffnen. Er versucht sich gegen seinen Vater zu stellen und soziale Missstände in der Fabrik zu ändern. Unterstützung bekommt er von Yvy, seiner grossen Liebe und Zhang, einem undurchsichtigen chinesischen Revolutionär. Doch seine Unsicherheit, Unentschlossenheit und die fremde chinesische Kultur machen es ihm nicht einfach seinen Weg und seine Berufung zu finden.
Im Buch erfährt man Einiges über die Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken und der Zusammenarbeit zwischen westlichen Fabrikbesitzern und politischen Organen in China. Auch die Geschichte und Kultur von China spielt eine Rolle. Jedoch werden viele Themen angesprochen ohne in Details zu gehen. Sie rahmen die persönliche Entwicklung von Alex ein ohne stark davon abzulenken. Eine grosse Rolle spielen auch die jüdischen Wurzeln von Alex.
Die Geschichte wird aus Alex’ Sicht erzählt. Darin mischen sich Gegenwart, Erinnerungen und Gedankenspiele. Das hat mich, als Leserin, vor einige Herausforderungen gestellt und zugleich fasziniert. Es war nicht immer einfach die Übersicht zu behalten.