Die Geschichte handelt von drei Frauen. Lynn, die an Krebs im Endstadium erkrankt ist und deren Leben sich langsam dem Ende neigt - und die bereut, dass sie sich immer nur den Mutter- und Hausfrauenpflichten gewidmet hat, anstatt Kariere zu machen. Vera, die verlobte ihres Sohnes, die Lynn an ihr früheres Ich erinnert und die sie deshalb abweisend behandelt. Vera hat früher ein ausschweifendes Leben geführt und ist jetzt streng gläubige Christin ist. Jedoch hütet sie ein dunkles Geheimnis. Und Emily, die aus Ruanda floh und ihre ganze Familie auf grausame Weise verlor und immer wieder mit den traumatischen Erinnerungen zu kämpfen hat. Sie kümmert sich um Lynn als Pflegerin und unterstützt sie. Lynn sieht dann in ihr quasi die letzte Option, ihrem Leben noch eine tiefere Bedeutung zu geben und Emily auf ihrem Weg, ihren Frieden zu finden und zu vergeben, zu begleiten.
Das Buch ist zwar sehr fesselnd geschrieben, weshalb ich es auch in kurzer Zeit verschlungen habe. Aber die Figuren haben einfach zu wenig Tiefe, man erfährt nur Oberflächliches, was ich sehr schade finde. Auch wird sehr viel über Jesus, das Christentum und den Glauben geschrieben, doch verstand ich persönlich nicht so ganz den Bezug zu der Geschichte. Es kann sein, dass Vera dadurch die Kraft fand, ihr Geheimnis anzugehen, aber für das waren die Bezüge zur Religion dann doch wieder zu oberflächlich geschildert. Auch der Schluss, wie Emily dann die Kraft zur Vergebung findet, fand ich völlig weit hergeholt und in ihrer Situation nicht realistisch. Und auch Lynn geht teilweise nicht mit sehr viel Sensibilität auf Emily ein. Es macht das Ganze einfach nicht sehr glaubwürdig für mich. Ich bin also von diesem Roman leider eher enttäuscht. Die Kapitel über Emily und was sie in Ruanda erlebt hat, waren sehr spannend und aufwühlend und ich denke, man hätte aus dieser Geschichte noch so viel mehr machen können. Der Schreibstil war eigentlich sehr packend und hat einen neugierig gemacht auf mehr. Fazit: Ich habe einen kraftvollen Roman über drei starke Frauenschicksale erwartet, wurde aber von der Geschichte nicht ganz abgeholt.