Ohne den Klappentext genauer zu lesen, habe ich das Buch einfach angefangen. Eigentlich dachte ich, es geht dabei irgendwie darum, wieso Laufen gesund sei und ich hoffte, es würde mich motivieren, ebenfalls endlich mal mit dem Joggen zu beginnen. Ich habe also eine Art inspirierenden Roman des Laufens erwartet.
Schnell wurde mir klar, da geht es um eine Frau, welche versucht mit dem Tod ihres Partners fertig zu werden. Ihr schwerer Anfang, wenn man noch nie oder schon lange nicht mehr gelaufen ist, wird gut beschrieben. Gleichzeitig versucht die Frau aber auch mit ihren anderen Emotionen – ausser «Ich klappe gleich zusammen, weil ich keine Kondition mehr habe» – fertig zu werden: Gedanken übers Laufen sollen anfänglich vielleicht Gedanken des Verlustes verdrängen. So joggt sie weiter, auch wenn sie glaubt, sie kann nicht mehr. Da die Gedanken immer während des Joggens fliessen, spürt man die wiederkehrende (Lebens)Energie der Frau super. Nicht nur das Joggen geht besser, auch das Leben, Laufrunde um Laufrunde.
Der Versuch der Frau, durch das Laufen mit sich, ihren Taten und dem Schicksalsschlag klarzukommen, sich aufzurappeln und wieder Mut zu fassen für das eigene Leben, fand ich berührend und eindrücklich zugleich.
Kann das Buch nur empfehlen.