Sylt am Anfang des 20. Jahrhunderts: Nach dem Tod ihres Mannes will Moiken mit ihrer Tochter Emma die Insel verlassen, strandet aber im mondänen Westerland. Sie kann in der eleganten «Strandvilla», dem ersten Hotel am Ort, als Konditorin ihrer Leidenschaft nachgehen und kommt dabei auch dem Besitzer des Hotels näher. Als dieser um ihre Hand anhält, ist sie zunächst sehr geschmeichelt und träumt vom eigenen Café im heruntergekommen Dünenpavillon.
Für Sylt-Liebhaber ist dieser Roman definitiv ein Muss. Man erfährt sehr vieles über die Geschichte der Insel, die Autorin hat liebevoll «echte» Sylter Originale eingebaut, wie z.B. die die Kolonialladenbesitzerin Modje Köhler oder das neu gegründete und bis heute bestehende Warenhaus. Auch die Insellandschaft ist wunderschön beschrieben. Man merkt, dass die Autorin seit vielen Jahren selbst auf der Insel lebt.
Daneben natürlich nicht zu vergessen die Geschichte selbst, mit den zwei Hauptprotagonistinnen, beides sehr starke Frauen, die wissen, was sie wollen und das auch in der damaligen Zeit durchsetzen. Der Zwiespalt Moikens zwischen zwei Männern, zwischen Herz und Verstand, bringt eine schöne Liebesgeschichte mit ein und Emmas Wunsch nach Eigenständigkeit macht die Geschichte auch für jüngere Leserinnen interessant.
Dieser Roman entführt einen nicht nur nach Sylt, sondern auch in eine interessante Vergangenheit vor dem Grossen Krieg. Nicht nur in der momentanen Zeit ein wundervoller Zeitvertreib und eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, «Das Dünencafé», das eben erschienen ist.