Wie es sich lebt in Weissrussland beschreibt Sasha Filipenko in seinem neuen Roman. Franzisk besucht das Konservatorium in Minsk. An diesem verhängnisvollen Nachmittag schwänzt er die Schule um ein Konzert zu besuchen. Als das Wetter plötzlich umschlägt, kommt es zu einer Massenpanik, Franzisk verunfallt und fällt ins Koma. Hoffen am Anfang alle noch auf ein schnelles Wieder-Erwachen, glaubt mit der Zeit nur noch die Grossmutter, dass ihr Zisk wieder gesund werden wird. Sie pflegt ihn, spricht mit ihm und hält ihn auf dem Laufenden darüber, was in der Welt vor sich geht. Am Tag nach ihrem Tod erwacht Zisk aus dem Koma und findet sich in einer konservierten, unsicheren Welt wieder in der die Kinder im Hof Polizei und Demonstranten spielen.
Wer verstehen möchte, wie es sich anfühlt in der Diktatur in Belarus zu leben muss dieses Buch lesen. Brandaktuell und schmerzhaft klar beschreibt Sasha Filipenko die Zustände, die zehntausende von Menschen auf die Strasse getrieben haben. Sasha Filipenko würde in seiner Heimat sofort verhaftet. Darum lebt er vorübergehend in der Schweiz.