Als ich das Buch unter den Leserunden sah, wusste ich, dass ich mich hier bewerben muss. Eine Märchenadaption ist etwas, wozu ich nie nein sage und zu den etwas unbekannteren Märchen gibt es sowieso viel zu wenig.
Ich mochte gleich zu Beginn, dass es eine der Adaptionen ist, die eher nahe an der originalen Geschichte bleibt und stattdessen die Figuren mehr ausbaut. Gleichzeitig gibt es doch auch den ein oder anderen Twist, der der Adaption hilft, auf ihre eigene Weise hervorzustechen. Das wurde auf eine unglaublich gute Weise gemacht.
So bekamen sowohl Solea, als auch Kael einen wirklich starken Aufbau. Ich mochte besonders die Facetten, die man Kael beigefügt hat und die Tatsache, wie stark ihre Beziehung vor den wichtigen Bällen schon wächst. Und auch die Nebenfiguren konnten alle auf ihre eigene Weise herausstechen.
Ein weiteres Plus ist auch die Tatsache, dass auch nicht von den dunkleren Seiten des Märchens zurückgeschreckt wird. Der böse Vater darf auch einmal so richtig böse und gewalttätig sein und man liebt es ihn zu hassen.
Den einzigen kleinen Makel, den ich hatte, war die Tatsache, dass den Bällen und den besonderen Momenten in den schönen Kleidern ein wenig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dass zwei der Kleider gar keine Rolle spielen, ist beinahe schade. Man erkennt den Kern des Märchens auch so noch, aber für die Tatsache, dass die Kleider so zentral im Original sind, ist es eben einfach etwas schade.
Auch der Schreibstil im Allgemeinen war wirklich gut gestaltet. Man kommt wirklich schnell durch die Seiten, weshalb ich das Buch dann auch praktisch am Stück durchgelesen habe. Der lockere Ton hat, trotz mancher etwas düsterer Szene doch auch irgendwie gepasst und sorgt dafür, dass man das Buch auch bestens mal zum Abschalten lesen kann.
Somit kann ich das Buch Märchenfans wirklich nur ans Herz lesen. Mich konnte es von der ersten Seite an verzaubern, weshalb das Buch auch fünf Sterne bekommt.