Was mich dazu verführt hat, das Buch aufzuschlagen? Das Kätzchen auf dem Cover. Was mich dazu angehalten hat weiterzulesen? Die Charakteren und ihre Geschichte.
Campbell greift zu einer alltäglichen, Gedanken durchsetzten Sprache, welche die Innenwelt Georgs, des Protagonisten, nahe erfahrbar macht. Während Ruthchen, Frau Lemkes Katze, schläft und schläft - alias in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist und dank Tierpräparatorin Caro erhalten bleibt - kämpfen die Figuren der Geschichte um ihre Beziehungen. Manches kann vergeben und hinter sich gelassen werden, Altes kommt ans Licht und Neues wird entdeckt, manches geht verloren, aber umso wichtiger; vieles wird gewonnen. Die Dynamik zwischen den Figuren, ihr Umgang miteinander und ihre Entscheidungen und insbesondere Frau Lemkes toller Charakter machten es zu einem spannenden und doch auch gemütlichen Leseerlebnis. Jedoch handelt es sich für mich um ein Buch, das ich einmal gelesen habe und das genügt mir. Aber; obwohl Ruthchen keinen Herzschlag mehr hatte, wollte ich doch immerzu wissen, wie es um die betagte Katze steht.