Durch die fesselnde Speer-und-Bogner-Reihe bin ich auf Chris Karldens Thriller „Das Medikament“ aufmerksam geworden. Dieses Buch hebt sich deutlich von seinen anderen Werken ab – nicht unbedingt als sein bestes, aber sicherlich als eines der verstörendsten und intensivsten.
Als Leser wurde ich, ähnlich wie der Protagonist Jan Flemming, an die Grenzen meiner Wahrnehmung geführt. Immer wieder stellte sich die Frage: Was ist Realität, und was ist Wahn? Manche Szenen wirkten so surreal und verstörend, dass ich einzelne Seiten mehrmals lesen musste, um sie wirklich zu erfassen. Karlden spielt geschickt mit Wahrnehmung und Verwirrung, was das Buch zu einer psychologischen Achterbahnfahrt macht.
Zwar ist „Das Medikament“ aus meiner Sicht nicht Karldens stärkstes Buch, aber es hat mich dennoch tief beeindruckt. Vor allem deshalb, weil es in mir eine essentielle Frage aufgeworfen hat: Wem würde ich in einer vergleichbaren Situation noch bedingungslos vertrauen können?
Für Fans von Thrillern mit psychologischem Tiefgang und der Bereitschaft, sich auf eine gewisse Verunsicherung einzulassen, ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung.