In Joshs Familie sind alle homosexuell - seine beiden Brüder und seine Zwillingsschwester. Er aber nicht. Ganz bestimmt nicht. Die Mädchen an seiner Schule interessieren sich allerdings nicht für ihn weil sie davon ausgehen, dass auch er ganz sicher auf das gleiche Geschlecht steht und eine Beziehung mit ihm keine Zukunft hat. Diese Unterstellungen nerven und ärgern ihn, seine Schulkameraden ziehen ihn pausenlos damit auf. Das wird auch nicht besser als Lucian im letzten Schuljahr in seine Klasse wechselt. Lucian ist ein Halbgott, ist verdammt attraktiv und spielt in einer Band. Schon am ersten Tag ist er ehrlich und outet sich vor seinen neuen Mitschülern. Während die Klasse diese Information seufzend oder lachend zur Kenntnis nimmt, interessiert Josh das alles gar nicht. Und gerade deshalb mag Lucian ihn. Sie werden beste Freunde, versprechen sich einander aber, sich nicht ineinander zu verlieben. Leider klappt das trotz Lucians aktiver Suche mit einer App nach einem Partner und Joshs Bemühungen eine Freundin zu finden, nicht. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, wollen es aber beide nicht wahrhaben. Ein Auf und Ab der Gefühle und Gemüter beginnt…
Eigentlich mochte ich das Buch. Josh ist ein ausgereifter Charakter und man spürt, dass die Autorin viel für ihn übrig hat (das erwähnt sie sogar selbst im Anschluss). Lucian dagegen war für mich nicht immer ausreichend überlegt. Ich hatte manchmal Mühe damit ihn richtig einordnen zu können, er hat zu viele Stärken und zu viele Schwächen, die irgendwie gar nicht so gut miteinander harmonieren. Trotzdem hat auch er meine Sympathie für ihn geweckt.
Was mir an dem Buch gar nicht so gut gefallen hat, war die Länge. Man verzweifelt fast beim Lesen weil die beiden ihren Gefühlen ständig aus dem Weg gehen. Regina Mars hat da Szene um Szene draufgepackt, die irgendwann einfach zu viel für meinen Geschmack wurden. Ein paar Seiten weniger hätte den Roman bestimmt luftiger und niedlicher gestaltet. Sie packt zwar auch die beiden Vorgeschichten rein (die muss man aber für dieses Buch nicht kennen) und baut die Charaktere aus diesen Storys gut mit ein aber… ja, es war einfach zu viel des Guten. Ich hätte am Ende des Buches gerne beiden Hauptcharakteren eine Ohrfeige verpasst 😃