„Aber ich kann nicht anders. Ich kann nicht. Weil ich bin jetzt auch nicht mehr dieser fanatische People Pleaser, der ich noch vor Kurzem war. Ich hab mich selbst aus meinem Blumentopf gerissen und begonnen, wild zu wuchern.“
Handlung:
Die beiden Cousinen Marie und Johanna könnten unterschiedlicher nicht sein. Johanna lebt zurückgezogen auf einer Almhütte in den Tiroler Bergen - ohne fliessend Wasser und Strom. Während Marie in Wien als Modedesignerin das luxuriöse Leben geniesst. Doch nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit ihrem Mann, flüchtet sich Marie zu ihrer Cousine auf die Alm.
Meinung:
Anfangs wurde ich nicht so warm mit dem Buch. Die Szenen empfand ich als abstrakt und die Gefühlswelt der Charaktere hat sich mir zu wenig erschlossen. Trotzdem wollte ich immer weiter lesen. Und je länger, je mehr geriet ich in den Bann des Buches.
Marie und Johanna sind beide in den Erfahrungen ihrer Kindheit gefangen. Besonders Marie bringt dadurch wenig Verständnis für die Eigenheiten ihrer Cousine auf. Im Verlauf des Buches entwickelt sich jedoch ihr Charakter und die beiden Frauen finden einen Weg zueinander.
Das Buch hat mir schlussendlich gut gefallen. Die (tiroler) Sprache war erfrischend und kurzweilig. Da ein Teil meiner Familie aus Südtirol stammt, hat mich auch das Setting sehr angesprochen. Die Szenen und Charakter fand ich sehr überzeichnet, wenn auch symbolisch.
Ich hätte mir gewünscht, mehr über die innere Welt der Protagonistinnen zu erfahren um auch mehr mit ihnen fühlen zu können. Die Erzählungen um Johannas Kindheit konnten mich beispielsweise gar nicht berühren.
Insgesamt war es aber eine kurzweilige Lektüre und bekommt eine Leseempfehlung von mir. Extrapunkte gibts für das wunderschöne Cover.