Die Geschichte über Ciara und ihre Familie beinhaltet mehr Realität, als man sich eigentlich wünscht. Wahrscheinlich finde ich das Buch deshalb so wichtig. Es geht um psychische Gewalt, dysfunktionale Beziehungen, die Mühlen der öffentlichen Hand - Dinge, die nicht zwingend offensichtlich sind, Betroffenen das Leben aber zur Hölle machen.
Der Schreibstil lag mir sehr und ich kam zügig vorwärts; dies machte vor allem schwierige Szenen ertragbarer. Teilweise sind Szenen sehr bildlich beschrieben, dafür fehlt es manchmal etwas an tiefe bei den Charakteren. Beides störte mich persönlich nicht, auch die Erzählungslücken tun der Geschichte keinen Abbruch.
“Nest” ist ein gelungener Erstlingsroman, welcher Spannung mit sich bringt, emotional mitreisst und gesellschaftliche Probleme mit einem Einzelfall ins Rampenlicht rückt. Und damit auch Verstehen und Verständnis fördern kann.