Eschbach nimmt uns wieder mit auf eine “Was wäre wenn?”-Reise.
Das Fazit der Indienreise von Jens Leunich lautet: “Die Dinge, die du besitzt, besitzen in Wirklichkeit dich” und “Lerne die Kunst der Mediation”. Die Kunst des Nichtstuns (schwieriger als man denkt). Indische Lebensweisheiten werden mit ironischer Distanz zitiert, durchziehen aber den ganzen Roman. Unser Held baut daraus seine eigene Lebensphilosophie: "Ich werde (sagen wir mal) 85 Jahre alt, einen Tag im Luxushotel kostet mich …, also brauche ich ….Komme ich (irgendwie) an das Geld, ist mein Leben praktisch vorgezeichnet. Es gibt keine Überraschungen mehr .
Dass man sein Geld aber auch verteidigen muss, gegen Inflation, Bankenpleiten, Banker, die mein Geld verzocken, und dass man dann auch Lebenserfahrung braucht, wird unserem Held schmerzlich bewusst. Am Ende ist das Vermögen zusammengeschmolzen, und es sind nur noch 10 Tage bis zum Offenbarungseid.
Ich habe das Buch zügig und mit Vergnügen in zwei Tagen durchgelesen. Den Mittelteil mit seinen vielen Reisebeschreibungen find ich etwas langatmig. Das Ende ist überraschend und (mit Verlaub) etwas kitschig.