Eine Erzählung, die mich ganz und gar einnimmt. Sie ist zwar leise und gleichzeitig ausgesprochen deutlich. Ich werde sie kaum je vergessen. Nur 66 Seiten Umfang - aber war für ein Inhalt. Tania Blixen hat sicher ihr Herzblut und ihr ganzes Können hineingelegt, so wie Babette in das Gastmahl, das sie für ihre Wohltäterinnen und deren Gemeinde zubereitet.
Die Geschichte spielt an einem abgelegenen Ort in einem Dorf mit nur wenigen Einwohnern. Es ist eine streng religiöse Gemeinschaft, eine lutherische Pietistengemeinde. Hauptprotagonistinnen sind Martine und Philippa und natürlich Babette, die eines Tages Zuflucht sucht im Haus der beiden Schwestern. Babette wird künftig kochen - sehr einfach. Stockfisch und Brotsuppe, Kartoffeln … Bescheiden, ja, asketisch, wie es sich gehört. Auch eine Rolle spielen am Anfang der Geschichte zwei Verehrer, von denen der eine auch am Ende der Erzählung wieder in Erscheinung tritt.
Babettes Gastmahl wird viel bewegen.
Es lohnt sich, die Geschichte langsam und genussvoll zu lesen und immer wieder die Anmerkungen nachzulesen, die im Anschluss auf die Geschichte mit den Seitenverweisen gegeben sind.
Das Buch ist aus meiner Sicht ein Kunstwerk, mir kam das Bild vom “Mädchen mit dem Perlohrring” in den Sinn, das auch mit feinen Farben auskommt uns sehr viel auszudrücken vermag.
Das ausführliche Nachwort von Erik Fosnes Hansen ist ebenfalls wertvoll und interessant zu lesen.