Zu Beginn von Teil 1 war ich von Livia nicht gerade angetan. Es war mir zu viel Gejammer, auf das keine Taten folgten. Dennoch ist sie und ihre Clique mir während dem ersten Buch ans Herz gewachsen.
Um so schöner ist es, in Band 2 den Figuren bei ihrer Entwicklung zuschauen zu dürfen. Sie entwickeln Tiefe und Charakter. Vom einst schwachen Mädchen, welches sich mit Alkohol, Drogen und Sex ablenkt, zur jungen Frau, die etwas verändern will und Ziele im Leben hat.
Mich hat nicht nur die Hauptstory gepackt, sondern vor allem auch die Nebenstory. Ich habe so mit Vic mitgefiebert, gehofft und gebangt. Hier bin ich sehr auf meine Kosten gekommen. Vielen Dank an Lara Holthaus, dass sich nicht alles nur um Livia gedreht hat. Natürlich habe ich Livia und Nick geliebt, aber eben auch Vic, Bennet und Leander. Jeder einzelne dieser Charaktere hätte seine ganz eigene Geschichte verdient.
Zurück zu Livia und Nick. Ihre Story war tragisch, dramatisch, gefühlvoll (teilweise das genaue Gegenteil), schön, traurig, hoffnungsfroh und welterschütternd. Nein im ernst, es war ein Spiel zwischen Vertrauen, Hingabe und Angst verletzt zu werden. Ein Sinnbild dafür, dass man kämpfen muss, wenn einem etwas wichtig ist.
Dazu hat mich die Sprache der Autorin begeistert. Im ersten Teil war es noch leicht gewöhnungsbedürftig, hier im Zweiten einfach nur passend und wundertoll. Wörter wie hoffnungsstur oder Kolibri-Metaphern sind mir positiv im Gedächtnis geblieben.
Zusammenfassend war es ein toller Abschluss der Dilogie. Die Geschichte nahm die eine oder andere Wendung und den Plott am Ende habe ich so nicht kommen sehen (naives ich). So haben die Figuren ein würdiges Ende erhalten und ich als Leser bin auch zufrieden.