Susan Elisabeth Philipps ist für ihre romantische Unterhaltung bekannt und wird daher als Autorin auf diesem Gebiet auch sehr geschätzt. Es war jedoch mein erster Roman von ihr, nach dem ich viel Gutes über sie gehört und gelesen habe.
Tess, die fünfunddreißig-jährige Witwe, versucht nach dem Tod ihres Mannes in einem kleinen, abgelegenen Ort in Tennessee, alles los zu lassen und einen Neuanfang zu starten. Immer wenn die Trauer sie überrennt, geht sie in die Natur und beginnt zu tanzen. Sie tanzt sich ihren Schmerz von der Seele. Doch ihre laute Musik wird von dem attraktiven, aber ziemlich wütenden Ian bemerkt und er versucht sie zu vertreiben, weil auch er in den Bergen Ruhe und Frieden sucht und dabei nicht gestört sein will.
Es scheint, als ob die beiden tiefe Abneigung einander gegenüber verspüren. Aber die Grenzen von Hass und Liebe sind ja bekanntlich fliessend…
Die Geschichte von Tess und Ian ist eine schöne Liebesgeschichte für regnerische Tage. Herzerwärmend und herzzerreißend zugleich und immer wieder mit einer Prise Humor. Ich bin positiv überrascht von dem Roman, da er nicht “nur” eine Wohlfühlen-Liebesgeschichte ist, sondern einige tolle, eher gesellschaftskritische, aber wichtige Themen integriert und sie auf eine schöne Art hineingearbeitet worden sind. Daher wirkt die Geschichte echt, aus dem Leben und nie kitschig oder unlogisch, was ich wichtig finde für eine authentische Liebesgeschichte. Schliesslicht ist es im echten Leben auch nicht immer nur rosig.
Auch wenn ich mir vom Titel “Und wenn sie tanzt” mehr Tanz und Bewegung gewünscht hätte, vergebe ich sehr gerne vier Sterne.