Ein Sturm.
An die Grenze getrieben.
Zurück zur Natur.
In der Natur.
Mit der Natur.
Zurück zu sich selbst.
Ich könnte noch weitermachen… alle diese Sätze gehen mir durch den Kopf, wenn ich an diese Geschichte denke. Und noch viel mehr… auf 200 Seiten mitgerissen zur Grenze des Ertragbaren. Auf die Suche nach sich selbst. Zu sich selbst zurückgefunden. Oder sich selbst erst entdeckt.
«Ich war dort, wo man mich hingepflanzt hat, wie ein Ziergewächs in einem Topf. Jetzt bin ich hier und wuchere. Und niemand mehr da, der mich stutzt. Aber auch niemand, der mir Wasser gibt.» S.108
Marie muss flüchten. Flüchten vor ihrem Leben. Dem Leben, das sie so eigentlich nicht führen möchte. Wie sie jetzt merkt. Ziel ist die Berghütte in Tirol, in der Johanna lebt. Ihre Cousine. Abgeschottet und weit weg mit nicht viel mehr als sich selbst. Doch Johanna war immer anders, speziell, eigenartig… oder doch nicht?
Mitgerissen in diesen Sturm hat mich die Geschichte tief beeindruckt. Mit einer Sprache, die so speziell und typisch für die Tiroler Alm ist und einem unmissverständlich dorthin mitnimmt. Mit Themen, wie häuslicher Gewalt und Familiendisharmonie sehr schwer verdaulich übernimmt aber die Erzählweise und auch der Humor die Funktion, alles sehr spannend und wertvoll zu gestalten und sehr real wiederzugeben. Man befindet sich mitten im Sturm. Dem Sturm der Natur aber auch diesen zwei so unterschiedlichen Frauen.
Sehr klare Leseempfehlung!
Danke dem Verlag und Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.