Bücher hat der bekannte Comedian und Kabarettist Torsten Sträter schon einige geschrieben. Sein immer noch jüngstes Werk hört auf den schönen Namen “Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen”. Auf rund 280 Seiten hat der gebürtige Dortmunder alle möglichen kleinen Geschichten zusammengetragen, darunter auch welche, die man von seinen Auftritten im Fernsehen beziehungsweise im Internet kennt (ich schaue schon seit Jahren kein TV mehr, darum kenne ich nur die Internet-Versionen). Da geht es zum Beispiel um eine ausartende Fitnessstudio-Mitgliedschaft, unsinnige Phrasen und Filmklassiker.
Das alles ist im amüsanten, wortakrobatischen Sträter-Stil geschrieben, wie man ihn kennt. Noch lustiger wird es, wenn man sich vorstellt, Torsten Sträter selbst würde den jeweiligen Text vorlesen. Denn im Buch funktionieren die Geschichten zwar auch, aber am besten sind sie eben immer noch, wenn der Autor sie in seinem ganz eigenen Stil vorträgt. Übrigens ist nicht jeder Text lustig: In einem Kapitel schreibt Sträter über seine Depressionen. Zwar steckt dort auch etwas Humor drin, aber es ist natürlich ein sehr ernstes Thema - und da bleibt einem das Lachen durchaus mal im Halse stecken.
Dass “Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen” im Jahr 2022 erschienen ist, merkt man schon allein daran, dass in mehreren Geschichten Corona eine zentrale Rolle spielt. Lockdown, Klopapier-Knappheit, Inzidenz und Kontakteinschränkungen: Das sind heute alles Begriffe, die aus einer fernen Vergangenheit zu stammen scheinen. Dabei ist das eigentlich noch gar nicht so lange her. So oder so: “Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen” ist ein kurzweiliges Buch, das man in kleinen Lesesessions gut wegsnacken kann.