Martin Suters Elefant erzählt die berührende Geschichte eines winzigen, rosafarbenen Elefanten, der im Dunkeln leuchtet – eine Idee, die ebenso fantastisch wie tiefsinnig ist. Als der Obdachlose Schoch auf das kleine Wesen trifft, beginnt eine Erzählung, die zwischen Wissenschaft, Kapitalismus und einer fast magischen Symbolik balanciert.
Suters Sprache ist gewohnt flüssig und leicht zugänglich, wodurch sich das Buch trotz seiner ernsten Untertöne angenehm und schnell liest. Besonders eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie der Elefant nicht nur ein genetisches Experiment ist, sondern auch als Metapher für das Verletzliche und Schützenswerte in unserer Welt dient. Die Gegenüberstellung von skrupelloser Wissenschaft und mitfühlender Menschlichkeit verleiht der Geschichte für mich eine zeitgenössische Relevanz.
Während der Roman seine Stärken vor allem in der liebevollen Darstellung der Figuren und ihrer Dynamiken entfaltet, bleibt die Handlung in manchen Momenten vorhersehbar. Dennoch gelingt es der nachdenklich stimmenden, aber auch herzerwärmenden Lektüre einen wieder einmal vor Augen zu führen, wie Kleines Grosses bewirken kann.