Auch der dritte Band von Nisha J. Tulis «Artefakte von Ouranos» konnte mich von Anfang an fesseln. Der Einstieg fiel mir leicht, und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen.
Die Handlung springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wodurch man tiefere Einblicke in Lors Geschichte bekommt. Obwohl ich mich mit diesen Rückblenden erst anfreunden musste, sind sie sehr informativ und wichtig, da man dadurch endlich mehr über die Herkunft und Bedeutung der Artefakte erfährt.
Auch das Worldbuilding gewinnt immer mehr an Tiefe, und es macht großen Spass, die Zusammenhänge zu erkennen und lose Fäden zu verknüpfen.
Lor durchläuft in diesem Band eine beeindruckende Entwicklung. Sie legt ihre impulsive Art ab und wächst wirklich in ihre Rolle als Königin hinein. Nadir gibt ihr Halt und Sicherheit. Im dritten Band bekommen wir auch noch eine dritte Perspektive geboten und zwar die von Gabriel. Darüber war ich erst etwas erstaunt, doch dann brachten genau diese Passagen frischen Wind mit sich, denn er erzählt seine tragische Geschichte mit einem sarkastischen Unterton.
Nach langem Hin und Her finden Nadir und Lor in diesem Band endlich zueinander. Ihre Beziehung hätte für meinen Geschmack etwas langsamer und weniger harmonisch verlaufen können. In «Fate oft he Sun King” gibt es so viele Infos in verschiedenen Handlungssträngen und Zeiten, da hätte es meiner Meinung nach nicht auch noch so viele ausschweifende Sexszenen gebraucht. Aber das ist natürlich Geschmackssache…
An Spannung und überraschenden Enthüllungen hat es jedoch nicht gemangelt. Auch wenn ich mir an manchen Stellen sogar noch etwas mehr Action gewünscht hätte, war das Ende absolut mitreissend. Der Cliffhanger ist dramatisch, fies und macht unglaublich neugierig auf das Finale.
Eine kleine Anmerkung habe ich noch. Ich mag es überhaupt nicht, Bücher mit anderen Büchern zu vergleichen. Hier muss ich aber schon sagen, dass immer mehr Parallelen zu «Das Reich der sieben Höfe» auftauchen. Im Personenverzeichnis (das ich übrigens total cool finde) tönt sie das sogar selber an, streitet es aber sogleich auch ab. Spass macht die Geschichte jedoch trotzdem.
Fazit:
immer noch süffig, mitreissend, (etwas zu) spicy
“Fate of the Sun King” konnte mich erneut mit einem tollen Worldbuilding und rasanter Storyline fesseln, so dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. In diesem dritten Band bekommen wir endlich mehr Fakten zu den Artefakten und eine dritte Erzählperspektive, die frischen Wind mit sich bringt. Das dramatische Ende lässt uns etwas frustriert auf das Finale warten.