Adelina und ihre Schwester versuchen Begabte zu rekrutieren, damit sie sich an der Inquisition, als auch an den Dolchen rächen können. Zuerst kommen sie nur langsam voran, doch als sie DEN Malfetto auf ihrer Seite haben, scheint das Glück auf ihrer Seite. Adelina ist nun als die Weisse Wöfin bekannt und richtet mehr und mehr Chaos, um an ihr Ziel zu gelangen. Doch ihre Kräfte scheinen etwas anderes zu wollen, denn Adelina verliert sich mehr und mehr in ihren eigenen Visionen. Sie kämpft nicht nur gegen ihre Feinde, sondern gegen sich selbst. Doch so geblendet wie sie ist, denn ihre Macht will immer mehr, zieht sie nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen mit in ihr Verderben.
Dieser Teil war richtig düster. Wir konnten förmlich miterleben, wie Adelina mehr und mehr ihr Verstand verliert. Einerseits will sie nichts anderes als Gerechtigkeit, doch ihre Entscheidungen sind nicht viel besser. Die Stimmen, die sie andauernd hört, vergiften immer mehr ihr Herz und verändern sie. Im Laufe der Geschichte kann man sehen, wie sie mit sich ringt und eigentlich nur das Richtige tun will. Doch je länger ihre Reise voranschreitet, je mehr verliert sie sich. Ihre Gedanken schweifen ab und lassen sie Entscheidungen treffen, die die echte Adelina niemals gemacht hätte. Die Autorin hat uns hier gezeigt, was mit jemanden passiert, wenn er zu viel Macht besitzt. Dass er nicht nur sich selbst, sondern anderen genau so schadet. Doch wer genau ist nun der wahre Feind? Will überhaupt jemand Frieden haben?
Das Ziel war Gerechtigkeit, doch mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Niemanden scheint dies noch zu kümmern. Hauptsache, derjenige gewinnt, der mehr Macht besitzt. Die Geschichte fand ich zwar steht spannend, aber irgendwie konnte ich mich immer weniger durchringen sie weiter zu verfolgen. Adelina ist nicht nur anstrengen, sondern auch verwirrend. Sie trifft Entscheidungen die ich nicht immer nachvollziehen konnte, weil sie eben ungerecht sind. Magiano mochte ich zwar auf Anhieb, aber dessen Gedanken konnte ich nicht wirklich verstehen. Jedenfalls ab der Mitte nicht. Generell gefällt mir die Welt mit den Begabten, aber Adeline’s Charakter machte dies zunichte. Was wird nun aus ihnen? Violetta? Magiano? Sergio? Die Dolche? Was wird Adelina nun tun? Ich ahne Böses, möchte eigentlich weiterlesen, aber gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass ich auch den nächsten Band vor mich hinschieben werde… Ein solider zweiter Band mit dem Versprechen, dass es im nächsten sehr wahrscheinlich noch düsterer wird. Und uns mit der Frage zurück lässt: Was wird nun aus Adelina?