Ich wurde auf Grund des Titels „Das Geheimnis des Bücherschranks“ auf das Buch aufmerksam. Ich dachte in erster Linie an einen Bücherschrank, wie ich selber einen betreibe - durch welchen man gebrauchte Bücher tauschen kann. Bei der näheren Betrachtung des Covers erkannte ich allerdings schon, dass es sich um einen privaten Schrank handelt, der wohl ein Geheimnis enthält. Auch diese Thematik interessierte mich und ich liess mich auf die Geschichte ein.
Rebecka, die in Stockholm lebt und keinen Kontakt zu ihrer Mutter hat, reist in ihre südschwedische Heimat, als ihre geliebte Grossmuttter Anna ins Krankenhaus kommt. Die Enkelin erkennt wie hilfsbedürftig ihre Grossmutter ist und kümmert sich unter anderem auch um deren Häuschen. Sie findet in einem alten Bücherschrank Briefe und ein Tagebuch aus den vierziger Jahren. Diese enthüllen Annas erste grosse Liebe, Luca, der im Widerstand war und dänischen Juden bei der Flucht half. Rebecka beginnt, die Geheimnisse der Vergangenheit ihrer Grossmutter zu erforschen. Während ihrem Aufenthalt lernt sich auch Annas Nachbarn näher kennen.
Das Buch ist verständlich geschrieben, und die Charaktere sind passend gewählt. Die Geschichte beinhaltet zwei Handlungsstränge – einen in der Gegenwart und einen in der Vergangenheit, der in die Kriegszeit in Europa führt. Das Wechseln zwischen den Zeiten hat gut funktioniert. Leider war es nicht ganz meine Geschichte. Obwohl mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, war ich von der Kriegsgeschichte etwas überrascht. Dieser Teil der Handlung kam unerwartet auf mich zu und entsprach nicht ganz meinen Lesevorlieben. Dennoch verstehe ich, dass er zur Tiefe und Komplexität der Charaktere und der Geschichte beiträgt.