Das Buch “Der gefrorene Fluss” von Ariel Lawhon hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich besonders ab etwa der Mitte des Buches mitgerissen und ich konnte fast nicht mehr aufhören zu lesen.
Kurz zusammengefasst geht es im Buch um die Geschichte einer Hebamme Namens Martha Ballard. Sie lebte in einer Zeit, in der Frauen keine Rechte hatten und das Gericht erst aufgekommen ist. Zu Beginn des Buches wird der Mord eines Mannes beschrieben, der im gefrorenen Fluss der Stadt aufgefunden wurde. Es war unklar, wer den Mord begangen hatte und Martha wurde zur Aufklärung des Fundes des Mannes hinzugezogen. Sie beurteilte den Fund als Mord. Ein in Harvard studierter Arzt, beurteilte den Fund jedoch als Unfall. Da stand das Wort einer Frau gegen das Wort eines studierten Mannes. Die Stadt kannte und mochte mehrheitlich Martha, da sie seit vielen Jahren als Hebamme in der Stadt tätig war und den Familien geholfen hatte. Der Fall führte jedoch dazu, dass sich die Meinungen über sie teilten. In der Geschichte gibt es mehrere tragische und auch schockierende Vorfälle sowie Erlebnisse, die zu jener und leider auch in der heutigen Zeit immer noch täglich passieren. Es war auch schockierend zu lesen, wie die Jury und die Gerichte in den Fällen urteilten. Martha und ihre Familie kamen immer wieder in Konflikt mit dem Amtsrichter, welche seinen Stand und seinen erbeuten Reichtum seit dem Krieg immer wieder ausnutzte. Am Ende konnte Martha den Fall durch ihre vielen Tagebucheinträge sowie die Gespräche mit den Bewohner/innen der Stadt Stück für Stück lösen.
Abschliessend möchte ich sagen, dass die Autorin es geschafft hat, dass ich mich während dem Lesen gefühlt habe, als ob ich dabei gewesen bin und mir alles gut vorstellen konnte. Sie hat viele Details beschrieben und den Charakteren eine gewisse Tiefe verschafft, wodurch man stets mitfühlt. Zudem ist das Buch gut lesbar und verständlich geschrieben. Auch die Gedankengänge von Martha, welche ihrer Zeit vorauslebte, sind nachvollziehbar und passend. Es ist spannend, dass es Martha Bollard tatsächlich gegeben hat, auch wenn die Geschichte eine Fiktion ist, beruht sie gemäss Ariel Lawhon auf tatsächlichen Geschehnissen und echten Tagebucheinträgen.
Das Buch kann ich sehr empfehlen.