Racheritual ist der erste Teil einer neuen Reihe von Ethan Cross und führt die Leser in die Welt der nordischen Mythologie rund um Odin. Der neue Ermittler Baxter Kincaid passt mit seiner Anti-Helden-Attitüde perfekt in das Schema, das Fans der „Ich bin…“-Reihe bereits kennen. An seiner Seite steht Corin, eine starke Figur mit fast übermenschlichen Fähigkeiten, die mir als Weibliche Superheldin gut gefallen hat.
Stärken der Geschichte:
Der Mix aus Thriller und Mythologie bietet durchaus Potenzial, vor allem für Leser*innen, die sich für Wikinger, Odin und nordische Sagen interessieren. Spannend fand ich die Familien-Dynamik rund um die Hagens, die der Geschichte eine interessante, emotionale Tiefe verleiht.
Schwächen:
Leider zog sich die Geschichte für mich zu sehr in die Länge. Mit fast 500 Seiten wirkt das Buch wie ein „Schinken“, den man hätte straffen können. Einige Figuren, wie Isadora oder Terry (ab Teil 2 im Buch), tragen wenig zur Handlung bei und hätten weggelassen werden können. Auch die Dialoge empfand ich oft als zu lang und trocken, was den Lesefluss gehemmt hat.
Schlussfazit:
Racheritual ist nicht unbedingt ein Muss für Fans von Francis Ackerman jr. oder der bisherigen Ethan-Cross-Werke. Die Geschichte bleibt durch überflüssige Charaktere und Längen hinter ihrem Potenzial zurück. Trotzdem bietet sie Mythologie-Fans einige interessante Einblicke und könnte für sie einen besonderen Reiz haben. Für mich persönlich wird es bei diesem ersten Teil bleiben – die Fortsetzungen von Baxter Kincaid reizen mich nicht.