Horvath, Band 1: Obstbauer Berti sagt zu einem Marillenknödel niemals nein. Hätte er doch besser, denn dieser letzte Marillenknödel wurde zu seinem tödlichen Verhängnis. Ein Täter ist schnell gefunden: Rudi Horvath, ebenfalls Obstbauer. Sein Bruder, Journalist und Krimiautor Horvath, wird von seiner Schwägerin um Hilfe gebeten. Er solle ermitteln, denn er würde sich ja in solchen Dingen auskennen. Ja, in der Theorie. Aber in der Praxis? Mit seiner Freundin Mimi und Guru Shaman sucht er im kleinen Wachauer Dorf nach dem Täter…
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover, ein witziger Buchtitel – gefällt mir.
Horvath ist ein erfolgreicher Autor: Er hat offiziell bereits 7‘500 Bücher verkauft! Nicht schlecht, oder? Aber dazu soll sich Horvath noch selbst äussern. Nun zum Fall: Wie soll er einen „echten“ Fall lösen? In seinem Buch kann er gefahrlos ermitteln und im Falle einer Sackgasse einfach nochmals mit der Rückwärtstaste die Geschichte korrigieren. Auch Tote kann er bei Bedarf wieder auferstehen lassen. Aber in der Realität? Glücklicherweise kommt ihm sein Protagonist „Krüger“ zu Hilfe. Seine Freundin Mimi, die bei Gefahr auch gleich mal einen Chant von sich gibt, und Guru Shaman unterstützen ihn. Ich habe mich gleich gefragt, wieso jemand einfach einen Marillenknödel isst, der vor seiner Tür platziert wurde. Aber dann habe ich diesen Gedanken sofort wieder beiseitegeschoben, denn mit Logik muss man bei einem solchen Krimi nicht kommen.
Dies war mein erstes Buch der Autorin – ich habe auch noch keines von ihr unter ihrem Klarnamen gelesen, aber das werde ich nachholen. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, durch die Dialektausdrücke fand ich mich gut in der Region eingebettet. Ich sah die Protagonisten – in ihrer mehr als bunten Mischung – förmlich wie im Theater vor mir; ein unterhaltsamer Krimi mit Slapstickelementen. Wer einen Krimi mit einem „richtigen“ Kommissar erwartet, würde hier enttäuscht. Der mehr-oder-weniger erfolgreiche Autor Horvath – wie ist wohl sein Vorname? – und sein imaginärer Krimi-Kommissar Krüger kommen dem Ganzen eher zufällig auf die Spur. Marillenanbau, Leben auf dem Dorf, Polyamorie, künstliche Befruchtung, Lottogewinn – dies sind nur einige der behandelten Stichworte. Von mir gibt es für den Reihenstart 4 Sterne.