„Frei“ erzählt die autobiografische Geschichte von Lea Ypis Kindheit in einem sozialistischen Regime und der damit verbundenen Erfahrung von ideologischer Indoktrination, politischer Unterdrückung und politischer Umwälzung. Sie wuchs in den 1990er Jahren in Albanien auf und erlebte die Umbrüche nach dem Fall des Kommunismus sowie den Bürgerkrieg 1997, der beeindruckend durch ihre Tagebucheinträge untermalt werden. Das Buch bietet eine einzigartige, sehr persönliche Perspektive auf das Thema Freiheit, Identität und die Herausforderungen in einer politischen Transformation. Die persönliche Erzählweise aus der persepktive eines Kindes bzw. eines Teenagers berührt und hat mich emotional abgeholt. Die Sprache ist klar und gleichzeitig einfühlsam. Der Begriff Freiheit ist von zentraler Bedeutung. Ypi hinterfragt nebst der politischen auch die individuelle Dimension: Was bedeutet es, frei zu sein? Diese Fragen werden von Ypi sowohl durch persönliche Erlebnisse als auch durch philosophische Überlegungen beleuchtet. Diese Verknüpfung gelingt überzeugend und regt zum Nachdenken an.